Für 25 Jahre Ausübung des kommunalen Ehrenamtes des Feldgeschworenen wurde am Freitag Georg Mirbeth aus Tiefenhüll ausgezeichnet. Aus den Händen von Landrat Herbert Mirbeth erhielt Georg Mirbeth die vom Bayerischen Finanzminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser unterzeichnete Urkunde. Zu den Gratulanten gehörten außerdem Franz Viertler, der Direktor des Hemauer Vermessungsamtes, und Hemaus 2. Bürgermeister Gert Schmidt.

Landrat Herbert Mirbeth überreichte die von Bayerns Finanzminister Faltlhauser unterzeichnete Urkunde an Georg Mirbeth. Fotos: Markus Bauer


„Die Feldgeschworenen üben ein Ehrenamt aus, dessen Ansehen hoch ist, dessen Funktion jedoch einer breiten Öffentlichkeit unbekannt ist", meinte der Regensburger Landrat und wies auf die Hauptaufgabe der Feldgeschworenen als Bindeglied zwischen den Behörden und den Grundstückseigentümern hin. „Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Bürokratie akzeptiert wird", dankte der Landrat.

Feldgeschworene „Hüter der Grenzen"
Vermessungsdirektor Franz Viertler ging in seinem Grußwort auf die Geschichte der Feldgeschworenen ein, die schon lange Zeit vor der Begründung der Vermessungsverwaltung in Bayern im Jahre 1801 tätig waren. „Die Institution der Feldgeschworenen ist eines der ältesten Ehrenämter in Bayern", führte Viertler aus und bezeichnete die Feldgeschworenen als „Hüter der Grenzen", die bei den früher üblichen Teilungen von Grundstücken die Grenzen durch Anlegen von Grenzsteinen, die bis heute erhalten sind, festlegten. Untrennbar mit den Feldgeschworenen verbunden ist das so genannte „Siebenergeheimnis", spezifische Zeichen unter den Grenzsteinen, die nur dem jeweiligen Feldgeschworenen bekannt sind. Heute werden vor allem Gips- oder Plastikzylinder unter die Grenzsteine gelegt. Eine ausschließlich von Feldgeschworenen geleistete Aufgabe ist bis heute das Wiederherstellen von Grenzsteinen, da nur sie deren genaue Stellen kennen. „Für die Vermessung und für die Bürger sind Sie eine große Hilfe. Sie genießen großes Vertrauen bei den Bürgern", würdigte der Chef des Vermessungsamtes die Leistungen von Georg Mirbeth und dankte für die Tätigkeit, die bei beinahe jeder Witterung zu leisten ist. Auch die heutigen digitalen Flurkarten seien, so Viertler, ohne die Daten der Feldgeschworenen nicht denkbar. Zum Dank überreichte er ein Buch über die Geschichte und die Aufgaben der Vermessungsverwaltung.

Überrascht über die Würdigung
Georg Mirbeth erinnerte in seinen Dankesworten an die Flurbereinigung in der damaligen Gemeinde Eichlberg in den Jahren 1964/65, wo er erstmals mit alten Grenzsteinen konfrontiert wurde. „Diese erwiesen sich als gute Datenbank", schilderte er und wies darauf hin, dass es damals unter dem Eichlberg viele kleinen Flächen gab, deren Begrenzungen bei Flächenverschiebungen zum Teil zu Problemen führte. Die alten Grenzsteine waren ihm auch in seiner Eigenschaft als Jagdpächter von Nutzen. Nach der Flurbereinigung wurde er oft gebeten, die Grenzen wieder einzurichten, eine Aufgabe eben, die nur Feldgeschworene leisten dürfen. „Ich bin überrascht, dass es eine solche Würdigung und einen so festlichen Rahmen dafür gibt", dankte der Geehrte dem Landrat.

Landrat Herbert Mirbeth, der geehrte Georg Mirbeth, Hemaus 2. Bürgermeister Gert Schmidt, Vermessungsdirektor Franz Viertler.