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Ein neuer Schäfer übernimmt mit seiner Herde die Trockenrasenhänge

Erstellt von Gast am 24-Jun-2003 12:23 (2395 gelesen)

Ein neuer Schäfer wird mit seiner Herde für die Beweidung und somit den Erhalt der Trockenrasenflächen im westlichen Gebiet des Oberpfälzer Jura sorgen. Vor längerer Zeit ging es bereits durch die Presse, daß der bis dato rund um Laaber und Beratzhausen eingesetzte Schäfer diese Aufgabe aus diversen Gründen nicht mehr wahrnehmen darf. Das Landratsamt hat nun in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband einen Ersatz gefunden, der das Gebiet mit seiner Herde "abgrasen" wird.

Vor tausenden von Jahren ist das lichte Landschaftsbild des Oberpfälzer Jura durch Rodung von Menschenhand entstanden und bildet seitdem Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die sowohl Licht und Wärme, als auch den mageren Boden zum Überleben benötigen. Pflanzen mit einem Urspung in der Eiszeit, wie z.B. der Frühlingsenzian, mediterranen Urspungs, wie z.B. einheimische Orchideenarten und Pflanzengruppen aus Osteuropa, wie z.B. der Regensburger Geißklee sind auf den Trockenhängen mit ihrer nährstoffarmen Bodenschicht und ihrem geringen Wasserspeciherungsvermögen bei gleichzeitiger starker Tageserwärmung aufgrund ihrer sonnenexponierten Lage zu finden. Mit über 400 Typischen Pflanzenarten, von denen ein großer Anteil auf der roten Liste zu finden ist und allein über 72 Tagfalterarten erhalten die Trockenrasenhänge eine enorme ökologische Bedeutung Für ihren Erhalt ist es unerläßlich, den Bewuchs der Hänge kurz zu halten, um Beschattung zu vermeiden, da dann die Bodentemperaturen sinken würden, desweiteren muß eine Nährstoffanreicherung vermieden werden. Am besten ist dies durch eine Beweidung gewährleistet, da ein Mähen mit Maschinen entschieden zu radikal wäre.


Im Projekt nepo-muk haben sich nun die die Landschaftspflegeverbände Amberg-Sulzbach, Neumarkt, Regensburg und Schwandorf zusammmengeschlossen, um einen "grenzüberschreitenden " Naturschutz sowohl für Feucht- als ach eben für Trockenlebensräume des südlichen Oberpfälzer Jura zu verwirklichen. Unterstützt wird das Projekt durch die Regierung der Oberpfalz und die Höhere Naturschutzbehörde. Die Wirtschaftlichkeit wird hierbei nicht aus dem Auge gelassen, z.B. versucht man die Rentabilität der Schafhaltung durch eine gezielte Vermarktung des Lammfleisches zu unterstützen, indem man bei der Koordination in Bezug auf einen Zusammenschluß der einzelnen Schäfer behilflich ist.

Nach dem Ausfall des bieherigen Schäfers haben sich diese Organisationen um einen Nachfolger bemüht und wurden in Velburg fündig. Bernhard Auer beweidete bis dato das Gebiet um Deuerling und einen Teil von Pfaffenberg. Da er das Ziel hat, zu expandieren und die Schäferei hauptberuflich ausüben möchte, war es auch ganz in seinem Interesse einen weiteren Bezirk im Landkreis Regensburg zu übernehmen. Seine zweihundert Schafe reichen allerdings nun nicht mehr aus und die Herde muß auf mindestens 300 bis 350 Tiere aufgestockt werden. Die Bezahlung erfolgt, da es sich um eine naturverträgliche Landbewirtschaftung handelt, unter anderem über Europäische Fördermittel und Mittel des Freistaates Bayern, wobei Hektarprämien festgelegt wurden. Koordiniert wird das Ganze von der Unteren Naturschutzbehörde.

Der neue Schäfer ist inzwischen mit seiner Herde in der Gegend von Laaber angelangt und wird dann Richtung Beratzhausen steuern.
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