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Entnazifizierung - bald auch in Beratzhausen abgeschlossen ?

Erstellt von leserbrief am 06-Aug-2010 19:34 (2521 gelesen)

Beratzhausen galt als braune Hochburg der Oberpfalz. Zeitgenössische Presseberichte bestätigen dies.

Josef Albrecht, der erste Kreisleiter der NSDAP im Landkreis Parsberg, der in unserer Heimat verantwortlich war für Machtergreifung und Gleichschaltung, war ein Beratzhausener.

Ein Blick in die Protokollbücher des Marktes Beratzhausen würde genügen, um sich ein Bild von Josef Albrecht zu machen. Diese Protokollbücher stehen den Verantwortlichen vor Ort zur Verfügung.

Wer deshalb noch immer fordert, es müssten neue Erkenntnisse über Josef Albrecht auf den Tisch und sich noch immer unwissend stellt, der ist entweder ein Heuchler oder er will sich aus mir unverständlichen Gründen nicht von einem Straßennamen trennen, der zu einer überregionalen Schande für den Markt Beratzhausen geworden ist.

Ich verweise auf den Protokollbucheintrag vom 9. Mai 1933 : "Anschaffungen der Gemeinde gleich welcher Art, Arbeiten, welche die Gemeinde zu vergeben hat und bei allen Arbeiten dürfen nur Nationalsozialisten zugelassen werden (eingeschriebene Mitglieder)."

In der Marktratssitzung vom 9. Mai 1933 wurde weiter beschlossen : "In Begründung der Dankbarkeit für unseren Führer Adolf Hitler und unserem Innenminister Wagner beantragen wir und setzen fest, daß die Marktstraße Beratzhausen in Adolf Hitlerstraße und die Bahnhofstraße in Adolf Wagnerstraße benannt wird."

Zu dieser Zeit war Josef Albrecht Kreisleiter und Bürgermeister und somit Hauptverantwortlicher für dieses Geschehen am Ort.

Zahlreiche weitere Beispiele könnte man erwähnen, um zu zeigen, dass eine "Josef - Albrecht - Straße" untragbar geworden ist.

Die Mauer des Schweigens, hinter der sich die Verantwortlichen der Gegenwart noch immer verstecken, ändert an den historischen Tatsachen nichts.
Es ist eine Schande, dass Bürgermeister und Kulturreferent nicht endlich in der Öffentlichkeit Position beziehen, um die Angelegenheit zu bereinigen.

Stimmt es, dass Frau Charlotte Knobloch, die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, schon zwei Briefe in dieser Angelegenheit an den Markt Beratzhausen geschrieben hat ?

Warum werden die Briefe von Frau Charlotte Knobloch unter Verschluss gehalten und nicht veröffentlicht ?

Sind diese Briefe dem Gemeinderat im Wortlaut bekannt ?

Glaubt man, dass man die Angelegenheit totschweigen und aussitzen könnte ?

Will man die Briefe von Frau Charlotte Knobloch den Bürgerinnen und Bürgern des Marktes Beratzhausen vorenthalten ?

Eine Umbenennung der "Josef - Albrecht - Straße" in "Franz - Xaver - Staudigl - Straße" ist das Gebot der Stunde.

Empfiehlt Frau Charlotte Knobloch diese Umbenennung in "Franz - Xaver - Staudigl - Straße" nicht auch ausdrücklich ?

Werden manche Gemeinderäte gegen eine "Franz - Xaver - Staudigl - Straße" stimmen, weil der Vorschlag von Dietmar Kuffer (CWV) kam ?

Wird man dies zum Schein damit begründen, dass Franz Xaver Staudigl als Bürgermeister vor 50 Jahren eine Josef - Albrecht - Straße nicht verhindert hat, obwohl jeder weiß, dass er später ganz anders darüber dachte ?

Hier können seine angeblichen Freunde zeigen, ob ihnen wirklich etwas an einer Würdigung Staudigls liegt oder ob sie den Nachruhm Staudigls nur für eigene Interessen vereinnahmen.

Die Familie Staudigls beobachtet die Angelegenheit mit großem Interesse.

Altbürgermeister, Ehrenbürger, Humanist und Schriftsteller Franz Xaver Staudigl wäre sicherlich gerührt, dass die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland seinen Namen im Zusammenhang mit einer Umbenennung einer Hauptstraße in Beratzhausen nennt.

Diese Würdigung wäre eine große Auszeichnung für das Lebenswerk von Franz Xaver Staudigl.


Dietmar Kuffer


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