Zum ersten Mal stellen Vater und Sohn, d.h. die Parsberger Künstler Heinrich und Wolfgang Träger, gemeinsam ihre Werke im Beratzhauser Zehentstadl aus. Auf diese Weise werden auch zwei Stilrichtungen abgedeckt, die eher gegenständliche, traditionelle Darstellunsgweise durch Heinrich Träger und die moderne Kunst durch Wolfgang Träger. Bei dieser Ausstellung wird jedoch nicht nur das Auge angesprochen, sondern auch das Ohr und zwar durch musikalische Darbietungen.

Bereits bei der lockeren und unkonventionellen Vernissage am vergangenen Freitag konnten sich die Besucher davon überzeugen, daß es sich in diesem Fall um eine besondere Ausstellung handelt, die ganz unterschiedliche Kunstrichtungen verbindet.

So finden sich im Kreativraum des Zehentstadls Schnitzereien, Schützenscheiben und Zeichnungen des Altbürgermeisters von Parsberg Heinrich Träger. Er nahm die Vernissage auch zum Anlaß, Beratzhausens Bürgermeister Georg Thaler die Schützenscheibe Ehrenfels zu übergeben. Ein Grund für Thaler zu betonen, daß er sich besonders freue, daß die Verbindung zu der Nachbarstadt Parsberg auch trotz der veränderten Landkreisgrenzen nicht abgerissen sei, wobei allein die Schwarze Laber ein verbindendes Element darstelle. Die Hauptsache seien nicht die politischen Grenzen, sondern das die Menschen sich verstünden, was diese Ausstellung beweise.

Darstellende Kunst und Musik
Die modernen, zum Teil abstrakten in den unterschiedlichsten Techniken, wie zum Beispiel Holz, Acryl, Zeichnung und Fotografie, gefertigten Werke des freischaffenden Künstlers Wolfgang Trägers sind einen Stock höher zu finden und stellen so einen hervorragenden Gegensatz zu den Objekten des Vaters dar. Der geborene Parsberger schloß 1989 sein Diplom-Design-Studium an der Fachhochschule in Nürnberg unter Professor Thiele ab und ist seitdem als freischaffender Künstler tätig, dessen Atelier seit zwei Jahren wieder in Parsberg zu finden ist.

Doch Wolfgang Träger beschäftigt sich nicht nur mit der darstellenden Kunst, sondern auch mit der Musik. So spielt er Saxophon, Klavier, Percussion und Trompete, hat aber auch Gesang im Repertoire, wobei er die Stücke, die von Pop bis Rock und von Funk bis Jazz reichen, selbst komponiert und in seinem Tonstudio bearbeitet. Kein Wunder also, daß die Vernissage mit Musikdarbietungen gekoppelt war. Doch auch Interessierte, die der Ausstellung am Mittwoch und Donnerstag der kommenden Woche einen Besuch abstatten wollen, können mit musikalischen Einlagen rechnen. Ein Kombination, die für ein besonderes Ambiente sorgt und in dem die Bilder und Skulpturen ihre Wirkung vertiefen.

Der Künstler bedauert es in diesem Zusammenhang, daß scheinbar bei vielen Menschen noch eine Schwelle existiert, Räume der Kunst zu besuchen, obwohl Kunst kein Privileg der sogenannten Gebildeten oder aber Reichen sei, sondern jeden Interessierten ansprechen wolle.



Gebrauchsgraphik und Innenarchitektur
Da man, so Wolfgang Träger, von der Kunst alleine etwas schwierig lebt, beschäftigt er sich zusätzlich mit Gebrauchsgraphik und Innenarchitektur. Vom Internetdesign über den Möbelprospekt bis zur Innenausstattung einiger Lokale der näheren und weiteren Umgebung reicht hier die Palette. So tragen unter anderem die Disco "Y" in Laaber und die Gaststätte "Zum Schwan" in Parsberg. seine Handschrift.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dem Zehentstadl an den kommenden Tagen einen Besuch abzustatten, um die Gegensätzlichkeit auf sich wirken zu lassen.