In aller Hergottsfrüh am 02. August 2003 hatten sich 40 Gruppen der Jugendfeuerwehren des Landkreises auf dem Platz neben dem Schwimmbad Beratzhausen eingefunden, um an dem ersten Orientierungsmarsch teilzunehmen und ihre Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.




Die Gruppen, bestehend aus vier Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren und einem Betreuer mußten eine neun Kilometer lange Strecke rund um Beratzhausen zurücklegen, wobei selbstverständlich der Zeitfaktor eine Rolle spielte. An vier Stationen sollten die Jugendlichen ihr Geschick unter Beweis stellen. So mußten sie sich am Spielplatz an der Laber im Leinenwerfen, an der Kohlmühle im Wassertransport mit der Krankentrage, am Eisstockplatz im Eisstock schießen und an der Friesenmühle im Schlauchrollen beweisen. Doch auch zwischenzeitlich sollten die Augen offen gehalten werden, denn einige Gebäude und Beschilderungen lieferten quasi die Antworten auf einen Teil der im Testbogen ausgewiesenen Fragen, wie z.B. In welchem Jahr das Bildhauersymposium in Beratzhausen veranstaltet wurde, wann Gottfried Kölwel geboren wurde oder aber ganz einfach, wie der Besitzer der Mühle in der Mühlenstraße heißt. Die anderen zehn von 21 Fragen bezogen sich auf das Fachwissen eines Feuerwehrlers, z.B. welche Stoffe brennbar sind oder aber welche Nachteile das Löschmittel Wasser hat.



Trotz der ständig steigenden Temperaturen behielt der Ehrgeiz der Gruppen die Oberhand, sie legten die mit 2,5 Stunden eingestufte Strecke zum Teil im Laufen zurück. Anreiz bildeten dabei sicher die Pokale als auch der verlockende Freibadbesuch im Anschluß. Selbstverständlich hatten die örtlichen Feuerwehren in ihrer aufgebauten "Zeltstadt" für den bei körperlichen Leistungen auftretenden Durst und Hunger gesorgt.

Ursprünglich habe man ein Zeltlager für die Jugendfeuerwehren veranstalten wollen, so Kreisbrandrat Waldemar Knott, doch aufgrund der politischen Lage hätte man nicht genügend Zelte zur Verfügung stellen können, so habe man sich für den Orientierungsmarsch entschieden, der die Komponenten Dynamik, Freiheit und Natur vereinen würde, die quasi mit der Jugend gleichzusetzen seien.



Beratzhausens Bürgermeister Thaler hatte es sich nicht nehmen lassen, den Wanderpokal zu stiften und den Teilnehmern zusätzlich freien Eintritt im Felsenbad zu gewähren. Der Kreistagsabgeordnete Josef Bezold hatte den ersten Pokal, der dritte Bürgermeister Martin Tischler der zweiten, die CSU-Fraktion den dritten, der 1. Vorsitzende der FFW Beratzhausen Konrad Alkofer den vierten und der Kommandant der FFW Mausheim Johann Spangler den fünften Pokal gestiftet. Ehrensache war natürlich, daß sämtliche Feuerwehren der Gastgebergemeinde mit mindestens einer Gruppe an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Den Wanderpokal nahm allerdings Brunn 1 mit nach Hause, den zweiten Platz belegte Mintraching 1, Pelletshof 1 den dritten und Klingen 2 den vierten Platz. Ein Pokal blieb jedoch in Beratzhausen, die Mausheimer 2 hatten den fünften Platz geschafft.

Beinahe wäre es während der langen Auswertung noch zu einem Desaster gekommen, denn eine starke Windböe wirbelte während derLeistungsbewertung einige Papiere der Jury durch die Luft und selbst der Pavillon konnte im wahrsten Sinne des Wortes nur durch schnelles Eingreifen der anwesenden Mitglieder des Beratzhauser Gemeinderates gerettet werden.