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Jahrespressebericht 2016 der APS Parsberg

Erstellt von redaktion am 22-Mar-2017 17:00 (1915 gelesen)

Verkehrsunfall-Geschehen

Von der APS Parsberg wird auf der Bundesautobahn 3 das etwas mehr als 50 km lange Teilstück zwischen den Anschlussstellen Oberölsbach und Laaber betreut. Insgesamt wurden im Jahr 2016 511 Verkehrsunfälle von der APS Parsberg aufgenommen (Vorjahr 337 Verkehrsunfälle, Steigerung 32,38 %).

Bei 46 Unfällen mit Personenschaden wurden 65 Personen verletzt. Es verringerten sich somit sowohl die Unfälle mit Personenschaden um 17,86 % (VJ 56) als auch die verletzten Personen (VJ 89, Rückgang um 26,97 %). Die sogenannten „Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Sachschaden“ nahmen um 11,76 % von 85 auf 95 zu.

Ein Großteil der Unfälle waren Kleinunfälle. Die Anzahl betrug 370 (VJ 245, plus 51,02 %). 2016 musste kein Verkehrsunfall mit tödlich verletzten Personen bearbeitet werden.

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Der enorme Anstieg der Verkehrsunfälle um 51,63 % innerhalb von zwei Jahren (von 2014 bis 2016) ist zurückzuführen auf die Baustellen im betreuten Bereich der A 3. In 2015 befand sich eine Baustelle zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Velburg. 2016 wurde zum einen im gleichen Teilabschnitt die entgegengesetzte Fahrbahn saniert. Zum anderen wurde die sogenannte Geigerhaidbrücke halbseitig abgerissen und wird komplett neu aufgebaut. Eine weitere Baustelle befand sich zwischen der Anschlussstelle Neumarkt i.d.OPf. und der Tank- und Rastanlage Jura. In beiden Baustellen mussten 2016 je ca. 100 Verkehrsunfälle aufgenommen werden.

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2016 wurden 58 Unfallfluchten aufgenommen (VJ 32), wobei 27 geklärt werden konnten (46,55 %).

Hauptunfallursachen waren Fehler beim Überholen (75 Unfälle) und ungenügender Sicherheitsabstand mit 65 Unfällen. 44 Unfälle passierten aufgrund von Fehlern beim Nebeneinanderfahren und 27 aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit. Ein Fahrzeugführer fiel auf, da er im betrunkenen Zustand zwei Verkehrsunfälle verursachte.

Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf Höhe der Anschlussstelle Neumarkt lag 2014 (keine neueren Zahlen vorhanden) bei 37 434 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen. Der Anteil des Schwerverkehrs war dabei 25,4 % (9508 Fahrzeuge).

Falschfahrer

Am 22.05.2016 war ein slowakischer Pkw-Fahrer in Richtung Nürnberg unterwegs. Sein betrunkener slowakischer Beifahrer gab an, auf die Toilette zu müssen. Um dem Nachdruck zu verleihen, riss er kurz vor der Anschlussstelle Neumarkt-Ost die Beifahrertür auf, woraufhin der Fahrer am Standstreifen stehen bleiben musste. Nun begaben sich beide ins Freie, wobei nach einem Streit der Beifahrer dem Fahrer einen Faustschlag ins Gesicht verpasste und sich ans Steuer setzte. Nachdem er frontal mit der Mittelschutzplanke kollidierte, fuhr er in falscher Richtung, also Richtung Regensburg davon. Nach ca. drei Kilometern drehte der Falschfahrer auf Höhe der Rastanlage Jura wieder und steuerte nun in Richtung Nürnberg. Kurz nach der Anschlussstelle Neumarkt kollidierte das Fahrzeug wieder mit der Mittelschutzplanke, drehte sich und blieb schließlich defekt liegen. Dort konnte der Fahrer von bereits anwesenden Polizeibeamten festgenommen werden. Er hatte 1,95 Promille Alkohol im Blut. Es ist dem Zufall zu verdanken, dass bei diesem Unfall keine Menschen zu Schaden kamen.


Kontrollergebnisse

Die Beamten der APS Parsberg kontrollierten in 2016 insgesamt 7488 Fahrzeuge. 3967 davon waren Lkw-Fahrer. 1317 wiederum - ca. 33 % - mussten beanstandet werden. Die häufigsten technischen Mängel waren Beanstandungen am Kontrollgerät (53), der Bremsanlage (27) und der Elektrik (12). 81mal musste aufgrund schwerwiegender Mängel oder wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten die Weiterfahrt unterbunden werden.

Nach wie vor stellt die Verfolgung von Verstößen gegen die Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) im Lkw-Verkehr einen absoluten Arbeitsschwerpunkt dar. 2016 wurden auf diesem Sektor 661 Anzeigen nach dem Fahrpersonalrecht und 77 Anzeigen nach dem Güterkraftverkehrsgesetz erstellt. Des Weiteren verfolgten die Beamten der APS Parsberg 711 Verstöße nach der Straßenverkehrsordnung und nach der Straßenverkehrszulassungsordnung. Die häufigsten Anzeigen waren hier wegen Gewichtsverstößen, Ladungssicherungsverstößen, Nichteinhalten des Lkw-Überholverbotes, Sonntagsfahrverbot sowie Gurt- und Handyverstößen zu fertigen.

Bei einer großen Anzahl der beanstandeten Kfz-Führer handelt es sich um Ausländer. Um die Bezahlung der Geldbuße sicherzustellen, wurden 812 Sicherheitsleistungen erhoben.

Strafverfahren

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2016 bearbeitete die APS Parsberg insgesamt 182 Kriminalstraftaten. Dies stellt einen erfreulichen Rückgang um 28,6 % dar. Die Aufklärungsquote betrug 61,0 %. Dabei wurden 114 Personen angezeigt. 102 Beschuldigte waren männlich und 12 weiblich.

58 Delikte waren Tankbetrügereien an der Tank- und Rastanlage Jura (Vorjahr 78 Tankbetrügereien). Rückläufig waren die sogenannten Dieseldiebstähle mit 14 Delikten (VJ 30). Die Tatorte sind in der Regel Autobahnparkplätze. Hierbei werden von Lkws die Tankdeckel abgedreht und der Diesel abgepumpt. Dies passiert i.d.R. in der Zeit, in der die Fahrer in ihrer Schlafkabine die Ruhezeit einbringen. 30 Personen wurden zur Anzeige gebracht, da sie für ihr benutztes Kfz entweder keine oder nicht die erforderliche Fahrerlaubnis hatten.

Des Weiteren wurden durch die Beamten der APS Parsberg 21 Lkw-Lenker wegen Fälschung beweiserheblicher Daten angezeigt, da sie Lkws führten, deren Kontrollgerät manipuliert war. Dies geschieht meist durch Manipulation der Software in den Kontrollgeräten oder durch Setzen von Magneten.

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13 Fahrer mussten 2016 angezeigt werden, da sie ein Kraftfahrzeug führten, obwohl der Promillegehalt im Blut mindestens 0,5 Promille betrug. Daneben wurden 6 folgenlose Drogenfahrten festgestellt und die jeweiligen Fahrer zur Anzeige gebracht.

Die Grenzschließungen im Osten Europas schlugen sich auch bei den Aufgriffszahlen bei den Vergehen gemäß dem Aufenthaltsgesetz nieder. Waren in den vergangenen Jahren die Zahlen stetig steigend, so wurde in 2016 nur eine Person wegen eines Vergehens gemäß dem Aufenthaltsgesetz angezeigt. Ein Großteil des Rückganges der Kriminalitätszahlen bei der APS Parsberg fußt auf dieser Tatsache.

Schwertransportbegleitungen

2016 wurden durch die Beamten der APS Parsberg insgesamt 393 Schwertransporte begleitet. Es fielen dadurch 800 Einsatzstunden an.


Besonderheiten

Mit dem 01.10.2015 begann an der Tank- und Rastanlage Jura-West die Pilotphase für ein neues Lkw-Parksystem. Das „Kompaktparken“ genannte System erhöht die gekennzeichneten Parkstände an der Rastanlage von 66 Parkplätzen auf 105 Parkplätze. Hierbei wird die frühere mittlere Fahrgasse zu Parkplätzen umfunktioniert. Die Lkw-Fahrer parken seither in drei Reihen hintereinander. Voraussetzung für das Funktionieren ist eine gute Information der Lkw-Fahrer über das neue System. Eine weitere Voraussetzung ist die Akzeptanz der Lkw-Fahrer. Beim Kompaktparken handelt es sich um ein bundesweites Pilotprojekt.


Sonstiges

Die teilweise bis Mitte 2018 geplante Baumaßnahmen beschäftigen die APS Parsberg weiterhin in hohem Maße. Die Erneuerung der Geigerhaidbrücke zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Velburg läuft seit April 2015. Die Fertigstellung ist Mitte 2018 geplant.

Des Weiteren werden zwischen den Anschlussstellen Neumarkt und Velburg zwei Bauwerke erneuert und auch hier teilweise die Asphaltdecke saniert. Diese Maßnahme wird Anfang April beginnen und voraussichtlich Ende November beendet sein. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich vor allem in den Hauptverkehrszeiten auf Behinderungen und ggf. Stauungen einstellen.

Bei Stauungen nach Verkehrsunfällen ist eine Rettungsgasse zu bilden. Da dies oftmals unterbleibt und dadurch die Rettungsdienste und auch die Polizei erst verspätet am Unfallort eintreffen, wird an dieser Stelle an die Verkehrsteilnehmer appelliert, die Rettungsgasse zu bilden. Unter Umständen kann dies Leben retten.

Die anliegenden Bilder wurden von der Polizei gefertigt. Bild 1 zeigt den Brand eines Tanklastwagens im Juni 2016 und Bild 2 ein auf der Seite in die Schutzplanke verkeiltes Wohnmobil vom November 2016.
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