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Sicherheitsbericht Verkehr PI Parsberg 2016

Erstellt von redaktion am 06-Apr-2017 17:10 (1507 gelesen)

Verkehrslage 2016 Polizeiinspektion Parsberg

„Weniger Unfälle, weniger Verletzte“


Allgemeine Entwicklung

Nach der Steigerung der Unfallzahlen des letzten Jahres beruhigte sich die Situation im Jahr 2016 deutlich. In nahezu allen Unfallkategorien war ein Rückgang von jeweils mindestens 10 % zu verzeichnen. Entgegen dieser Tendenz waren leider aber auch vier tödlich verletzte Unfallopfer zu beklagen.

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Unfallkategorien

Die Unfallzahlen mit Personenschäden sanken um 11,22 % auf 87 (98) Schadensfälle. Dabei wurden 4 (2) getötet, 116 (133) Personen verletzt, 76 (101) Personen davon leicht, 40 (32) Personen schwer.

Der Bereich der schwerwiegenden Sachschadenunfälle liegt mit 84 (98) Unfällen im Korridor der letzten Jahre.

Bei diesen beiden Unfallgruppen entstand ein Gesamtschaden von gut einer Million Euro. Allerdings dürfte der reale Schaden deutlich höher liegen, wenn alle Folgekosten berücksichtigt werden.

Die Kleinunfallzahlen (d.h. Unfälle mit geringfügigen Rechtsverstößen und geringem Schaden + Wildunfälle) zeigen sich mit 721 Unfällen (802) um 10,09 % mit klarer Tendenz nach unten.

Der Anteil der Wildunfälle davon ist bei einem Rückgang um 15,8 % mit 459 (540) Fällen ausgewiesen. Bei Wildunfällen wurde 1 (2) Person schwer verletzt.

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Fälle von „Unfallfluchten“ schlugen mit einem Wert von 54 (60) zu Buche, wobei erfreulicherweise 40,74 % der Fälle aufgeklärt werden konnten. Hier sei einer ganzen Reihe von guten Zeugen und Hinweisgebern gedankt, deren Informationen außerordentlich wichtig waren und weiterhin sind.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkoholeinwirkung blieb mit 9 Schadensfällen nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Diese Zahl liegt innerhalb der Durchschnittswerte der letzten Jahre. Bei drei dieser Unfallsituationen wurden insgesamt drei Personen leicht verletzt.

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Risikogruppen


In etwa gleich geblieben ist mit 26 (27) der Zahlenwert der aufgenommenen Motorrad-Unfälle. Dabei wurden 24 (24) Personen verletzt, 12 davon schwer und ein Fahrzeugführer getötet.

Ein mit 19 Jahren statistisch gesehen „Junger Erwachsener“ prallte mit seinem Krad aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit am 07.07.2016 in der Kurvenstrecke bei 92363 Breitenbrunn gegen die Schutzplanken. An den Unfallfolgen verstarb der junge Mann etwa eine Woche später.

11 (9) Fahrradfahrer waren in Unfallgeschehen verwickelt. 7 (5) wurden verletzt, 4 (3) davon schwer.

An insgesamt 10 (9) Unfallgeschehen waren Fußgänger beteiligt, von denen einer leider zu Tode kam, sieben leicht und einer schwer verletzt wurden.

Am 18.02.2016 wurde am westlichen Stadtrand von Parsberg ein 80-jähriger Fußgänger beim Überqueren der Straße von einem Pkw erfasst, den der Senior wohl übersehen hatte. Der Fußgänger verstarb wenig später im Krankenhaus an den Folgen des Zusammenstoßes.

Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 – 24 Jahre) ist mit 36 (64) Unfällen zwar deutlich unauffälliger als im letzten Jahr, aber dennoch an der Unfallklasse mit schweren Unfallfolgen mit dem höchsten aller Werte beteiligt.

Der Anteil der Unfallbeteiligten der Altersgruppe über 65 Jahren beträgt hier mit 24 (27) Unfällen einen Wert von 14 %. Diese Gruppe der Senioren zeigt sich hinsichtlich des geschwindigkeitsbedingten Fehlverhaltens unauffällig und fällt eher durch Vorfahrtsverletzungen und Abbiegefehler auf.

Im vergangenen Jahr ereignete sich erfreulicherweise kein (1) Schulwegunfall.

Im Jahr 2016 wurde ein Unfall mit Drogeneinwirkung aktenkundig.

Unfallursachen

Eine der Hauptunfallursachen für Verkehrsunfälle insbesondere mit schweren Folgen (171 Personen-/Sachschäden) ist diejenige der überhöhten oder nicht angepassten Geschwindigkeit mit 29 (51). Alleine 16 (44) Verkehrsteilnehmer wurden letztendlich durch diese „Raserei“ verletzt sowie einer getötet (s.o.).

Fehlerhaftes Verhalten im Hinblick auf Straßenbenutzung in 36 (43) Fällen und Vorfahrtsgewährung in 30 (30) Fällen sind weitere zentrale Fehlverhaltensweisen für folgenschwere Unfälle.

Bei einem „Vorfahrtsunfall“ am 13.05.2016 bei St. Colomann, 92355 Velburg erlitt die Beifahrerin im Pkw des Geschädigten (er hatte eigentlich Vorfahrt) durch den wuchtigen Seitenaufprall schwerste Verletzungen und verstarb gut zwei Wochen später an den Unfallfolgen.

Sicherheitsgurt und Schutzhelm schützen Leben und Gesundheit. Bei den dargestellten 172 Unfällen mit schweren Folgen blieben nicht zuletzt aufgrund Gurt und Helm über 70 % der Fahrzeuginsassen unverletzt. Leider hatte der nicht angelegte Gurt in einem Fall auch schwerste Folgen für die Fahrzeuglenkerin.

Eine 48-jährige Pkw-Fahrerin kam am 16.04.2016 auf der Kreisstraße zwischen See und Parsberg mit relativ geringer Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, überschlug sich, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und geriet unter den PKw. Ein angelegter Sicherheitsgurt hätte das Leben wohl retten können.

Ein enormes Dunkelfeld ist anzunehmen bei Unfallsituationen, in denen fehlende Konzentration und abgelenkte Aufmerksamkeit des Lenkers durch Handy-/Smartphone-Nutzung einen oftmals nicht nachvollziehbaren Schadensfall verursachen. Diese zwischenzeitlich ausufernde Unsitte ist brandgefährlich und erhöht das Unfallrisiko um ein Vielfaches. Spezielle Verkehrskontrollen werden dem entgegen wirken. In der Diskussion ist derzeit auch, das aktuelle Bußgeld von 60,-- Euro samt Punkt in Flensburg drastisch zu erhöhen.

Unfallörtlichkeiten

Von den unterschiedlichen Straßenarten (Bundes-, Staats-, Kreis-, Gemeindestraßen) weist der Bereich der Staatsstraßen mit 48 (60) Fällen die höchste Unfalldichte hinsichtlich der „schweren“ Unfälle auf.

Der Dienstbereich der PI Parsberg mit seinen sieben Gemeinden weist aktuell keinen regional eingrenzbaren Unfallschwerpunkt auf.

Verkehrsstraftaten

Die Anzahl der Verkehrsstraftaten wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichenmissbrauch usw. fiel auf 31 Fälle (46). Davon waren allerdings insgesamt 26 (35) Fälle dem Bereich der „Schwarzfahrer“ zuzuordnen, die bei Verkehrskontrollen ohne erforderliche Fahrerlaubnis auf frischer Tat ertappt worden sind.

Gemeinde-Unfallzahlen

Nachfolgend sind die Gesamtunfallzahlen in den einzelnen Inspektions-Gemeinden aufgelistet. In der jeweils zweiten Zeile sind die Zahlen der folgenschweren Unfälle (d.h. mit Personenschäden oder schwerwiegenden Sachschäden bzw. gravierenden Verkehrsverstößen -VUP/VUS-) vermerkt:

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Kontrollen


Jeder Verletzte oder Getötete im Straßenverkehr ist einer zu viel. Präventive Polizeikontrollen sind daher unerlässlich.

- Neben stationären Geschwindigkeitsmessungen der überregional tätigen Verkehrspolizeiinspektion Regensburg ahndeten die Beamten der PI Parsberg bei insgesamt 128 Handlaser-Messstunden 212 gravierende Geschwindigkeitsverstöße im Anzeigen- sowie 236 Verstöße im Verwarnungsbereich.

- 43 Fahrzeugführer wurden wegen Alkoholisierung am Steuer „aus dem Verkehr gezogen“ und mit Fahrverboten oder Entzug der Fahrerlaubnis belegt.

- Unter Drogeneinwirkung wurde ein Fahrzeuglenker festgestellt und angezeigt

- Bei einigen fahruntüchtigen Autofahrern wurde eine Trunkenheitsfahrt verhindert. Sie konnten rechtzeitig vor Fahrtantritt von der Polizeistreife gestoppt werden.

Fazit


Die in weiten Teilen erfreuliche Entwicklung der örtlichen Verkehrsunfallstatistik kann nicht darüber hinweg täuschen, dass sich vielerorts die verantwortungsbewusste Verkehrsteilnahme wie gegenseitige Rücksichtnahme, Achten auf Verkehrstüchtigkeit, angemessenes Geschwindigkeitsverhalten, vorausschauendes Fahren und auch Kleinigkeiten wie vorschriftsmäßiges Parken oder rechtzeitiges Blinken nicht gerade im Aufwind befindet. Permanenter Zeitdruck mit daraus resultierender, persönlicher Hektik, aber auch Anzeichen von Egoismus greifen immer mehr um sich.
Die Polizei wird daher wieder viele Kontrollen durchführen, um den Einen oder Anderen wieder an korrektes Verhalten zu erinnern.
In diesem Sinne allzeit gute Fahrt und vergessen sie nicht, den lebensrettenden Gurt an- und im Fahrzeug das Mobiltelefon wegzulegen.


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