Ganz in Motorradhand waren am Wochenende zwei Plätze: Das Festgelände oberhalb des Beratzhausener Freibades und der Park der Regensburger Hedwigsklinik. Gut 200 Biker aus ganz Bayern kamen auf Einladung des Hemauer Motorradclubs „The Protectors“ in die Labertalgemeinde, um beim inzwischen vierten Toy-Run den kranken und behinderten Kindern in der Regensburger Hedwigsklinik Geschenke zu bringen, sie auf ihren schweren Zweirädern sitzen zu lassen oder für eine kurze Rundfahrt um das Krankenhaus mitzunehmen. Diese Gelegenheit nutzte aber auch manche Klosterschwester, die in der Klinik ihren aufopferungsvollen Dienst tun.

Jürgen Bogner unternahm auf seiner Harley-Davidson mit einem Jungen eine kleine Spritztour um die Klinik. Fotos: Markus Bauer

Bereits am Freitagabend waren die ersten Motorradfreunde nach Beratzhausen gekommen und schlugen neben dem Festgelände ihr Zelt auf. Dort konnten sie sich aber auch mit Utensilien für ihr Zweirad oder ihr Hobby eindecken und am Abend von DJ SI-RO unterhalten lassen.

Oldtimer und neueste Motorräder
Der eigentliche Toy-Run-Tag war der Samstag. Ab 11 Uhr knatterten allerlei Zwei-, Drei und Vierräder durch die Straßen von Beratzhausen, denn neben Motorrädern älteren und jüngeren Datums fuhren auch einige so genannte Trikes sowie die erst seit kurzem in Mode gekommenen Quads mit. Absolute Hingucker waren unter anderem das neue BMW-Motorradflaggschiff, die K 1200 RS, eine super gestylte Honda Gold Wing mit Steroanlage und vielen Extras, sowie ein sowjetrussisches Gespann und eine alte NSU mit Beiwagen. Um 12.15 Uhr ertönte am Fuße des Schlossberges das Startsignal, die Biker setzten sich – angeführt in einem PKW von einigen Prominenten, darunter auch der Beratzhausener Kreisrat Josef Bezold – im Konvoi in Bewegung. Durch den Markt Beratzhausen und die Bundesstraße 8 ging die etwa einstündige Fahrt zur Regensburger Hedwigsklinik.

Spende für Kinderonkolgiestation
Hier warteten bereits die Bediensteten des Krankenhauses sowie Eltern und ihre kranken Kinder auf die Motorradfahrer, die allerlei Spiele, Plüschtiere und Figuren dabei hatten und an der Sammelstelle abgaben. Hemaus Stadtpfarrer Thomas Strunz, selbst begeisterter Fahrer einer 750er Honda, hatte es sich nicht nehmen lassen und war selbst mitgefahren, um an den Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder und der Hedwigsklinik, Dr. Hans-Peter Siedhoff, eine Spende von 300 Euro zu überreichen, welche die Motorradfahrer Mitte Mai bei ihrem Saisoneröffnungsgottesdienst sammelten. „Es ist eine Freude, dass es diese Aktion gibt und an die kranken Kinder gedacht wird“, freute sich der Hemauer Pfarrer. Dr. Siedhoff sicherte zu, dass das Geld der Kinderonkologiestation zugute kommt, vor Ort konnten die Biker für das Projekt „KUNO“ (Kinderuniversitätsklinik Ostbayern) spenden. Einige der Motorradfahrer drehten mit den Kindern eine Runde auf ihren Motorrädern und unterhielten sich mit ihnen sowie deren Eltern. Im Laufe der vier Jahre kam es so zu einigen Freundschaften zwischen Motorradfahrern und Kindern bzw. deren Familien. Manche Biker mussten allerdings auch den Tod ihres „Patenkindes“ betrauern.

Party der Biker auf dem Festgelände
Von Trauer war jedoch am Samstagnachmittag, auch wenn es zwischendurch regnete, keine Spur. Dafür sorgte schon Clown Stefan Zenger mit allerlei akrobatischen, pantomimischen und heiteren Einlagen. Außerdem führte die Diensthundestaffel des Bundesgrenzschutzes ihre Kunststücke vor. Beim Dosenwerfen, Torwandschießen, Glücksrad und anderen Geschicklichkeitsspielen konnten sich die Kinder ebenso wie die erwachsenen Motorradfahrer vergnügen.
Diese hatten dann am Abend auf dem Festgelände ihre Party, zu der die Hemauer Kultband „Down Under“ aufspielte und DJ SI-RO eifrig Platten auflegte. Um Mitternacht sorgte eine Stripshow vor allem bei den Männern für große Augen. Nach einer kurzen Nacht endete der vierte Toy-Run am Sonntagmorgen.

Beratzhausens Kreisrat Josef Bezold im Gespräch mit Mitgliedern des Motorradclubs.


Die Motorradfahrer beim Start des Konvois am Fuße des Schlossberges in Beratzhausen.


Einige der neuerdings sehr beliebten Quads.


Schwestern nahmen die Geschenke der Motorradfahrer entgegen.


Hemaus Stadtpfarrer Thomas Strunz übergab 300 Euro an Dr. Hans-Peter Siedhoff, Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder und der Hedwigsklinik. In der Mitte Jürgen Bogner, Präsident der Motorradfreunde „The Protectors“ aus Hemau.


Motorradfahrer im Gespräch mit kranken Kindern und deren Eltern.