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Neue CD der Tanngrindler Musikanten: „Volksmusik, die zündet und lebt!"

Erstellt von MarkJohn am 01-Dec-2003 20:13 (3166 gelesen)

Gleichsam drei Veranstaltungen in einer konnten am vergangenen Samstag die Besucher im Saal des Landgasthofes Ferstl-Bruckmeier genießen: Einen bayerischen Abend, die Vorstellung der neuen CD der Tanngrindler Musikanten und die letzte Möglichkeit, vor dem Advent nochmal das Tanzbein zu schwingen. Für entsprechende musikalische Unterhaltung sorgten neben den Tanngrindler Musikanten die Geschwister Reisinger aus Bernhardswald sowie die „S&R–Kapelle“. Im Zentrum stand jedoch die neue, mittlerweile vierte CD der Tanngrindler Musikanten „Da Schmidbou“, aus der die Kapelle mehrere Stücke vortrug.
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Die Tanngrindler Musikanten spielten beim Bayerischen Abend Stücke aus ihrer neuen CD „Da Schmidbou“. Fotos: Markus Bauer


„Eine CD ist ein Meilenstein bei der Entwicklung einer Kapelle”, meinte Dr. Frieder Roßkopf, Chef der Tanngrindler Musikanten, und hob das Engagement seines Bruders Michael hervor, der viele Stücke aus dem Oberpfälzer Volksmusikarchiv ausgegraben und für die Tanngrindler Musikanten arrangiert hat. Natürlich freute sich Roßkopf auch über den guten Besuch der Veranstaltung. „Das ist ein Zeichen der Wertschätzung und zugleich Auftrag und Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und einen Kontrapunkt zu setzen.“ Unter den Gästen konnte er die Stimmkreisabgeordnete Marianne Deml, Stadtpfarrer Thomas Strunz sowie viele Stadträte und Vereinsvertreter begrüßen. Ein besonderer Willkommensgruß galt den Mitarbeitern des Tangrintler Medienhauses, wo die CD herausgebracht wurde. Eine Begrüßung ganz besonderer Art boten die Geschwister Reisinger, die in ihren Gstanzl vor allem die kirchliche und politische Prominenz kräftig derbleckten.
Gut erholt von diesen Seitenhieben zeigte sich Bürgermeister Hans Pollinger bei seinem Grußwort. „Seit 30 Jahren sind die Tanngrindler Musikanten Botschafter unserer Region“, wies er auf die lange Tradition des Ensembles hin. „Die Pflege der Musik trägt zur Ausbildung der inneren Harmonie bei. Diese innere Harmonie kann unsere Gesellschaft stärker denn je brauchen“, meinte Pollinger weiter und verlieh seiner Freude über die neue CD Ausdruck. „Hier sitzen das Schmidmoidl und die Schmidboum“, würdigte er die Leistungen der Tanngrindler Musikanten.
„Es ist eine Freude, dass wir die Dinge aus dem Volksmusikarchiv nun so lebendig hören können. Es zeichnet die Tanngrindler Musikanten aus, dass sie alte, bodenständige Musik zu neuem Leben erwecken und darauf schauen, dass die Musik zündet und lebt. Das ist lebendige Volksmusikpflege. Man kann nur stolz sein, dass es solche Gruppen gibt“, lobte Bezirksheimatpfleger Dr. Franz-Xaver Scheuerer und verwies darauf, dass neben bewährten Stücken auch „neue Trends“ zu hören sind.
Ortsheimatpfleger und Altbürgermeister Hans Schuster, der in der legendären Kapelle von Josef Binner als erster Flügelhornist gespielt hat, ging kurz auf die Bedeutung Hemauer Musiker in früheren Jahrhunderten im Regensburger Dom, im Kloster Prüfening sowie in protestantischen Kirchen ein. „Hemauer Musiker spielten dort eine wichtige Rolle“, führte Schuster aus und schlug dann den Bogen zur Kapelle Binner, von der neben ihm auch Sepp Spangler der Veranstaltung beiwohnte. Jakob Binner, der Vater von Josef Binner, war in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts Türmer, lange Zeit waren die Tätigkeiten des Türmers und des Stadtmusikanten in einer Person vereint. Bereits Jakob Binner widmete sich der Blasmusik, was Josef Binner später vertiefte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Tradition jedoch unterbrochen, Nachwuchs musste gefunden werden. So stiegen Hans Schuster und Sepp Spangler bei der Kapelle ein, eine Tanzmusik an einem Sonntag von drei Uhr nachmittags bis sechs Uhr abends war ihr erster Auftritt. „Wir spielten damals einen Marsch aus der Oberpfalz, den die Tanngrindler Musikanten heute noch in Ehren halten“, schloss Schuster seine Schilderungen und wünschte den Tanngrindler Musikanten „eine lange Zeit als Musikanten mit echter Freude am Musizieren in Hemau und weit darüber hinaus.“
Eine Laudatio auf die „Vollblutmusiker“ der Tanngrindler Musikanten hielt schließlich Frater Robert von den Barmherzigen Brüdern aus Regensburg. Er erinnerte an Dr. German Roßkopf, den Gründer der Tanngrindler Musikanten, und nannte die „unverfälschte Musik“ sowie die „Distanz vom üblichen Bierzeltsound, der sich nicht mehr vom höllischen Discolärm unterscheidet“ als Hauptcharakteristika des Ensembles. Ebenso erinnerte er an den Kulturpreis der Hanns-Seidel-Stiftung im Mai 2002. „Die Tanngrindler Musikanten gehören zu den besten Volksmusikgruppen Bayerns“, schloss der Frater seine Laudatio und überreichte als Geschenk Hochprozentiges. Dafür durfte er das Stück „Da himmlische Voda“ dirigieren.
Mit Couplets sowie Tanzmusik aus Oberbayern und Österreich unterhielten im Verlauf des Abends die Geschwister Reisinger und die „S&R–Kapelle“ die Gäste. Die Tanngrindler Musikanten führten dann bis Mitternacht musikalisch wieder in heimatliche Gefilde zurück.
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Bürgermeister Hans Pollinger dankte den Tanngrindler Musikanten für ihre Rolle des überregionalen Botschafters.

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Bezirksheimatpfleger Dr. Franz-Xaver Scheuerer betonte die Bodenständigkeit der Musik bei den Tanngrindler Musikanten.

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Altbürgermeister und Ortsheimatpfleger Hans Schuster erzählte von seiner eigenen Blasmusikertätigkeit in der Kapelle Binner.

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Frater Robert von den Barmherzigen Brüdern Regensburg übergab nach seiner Laudatio „Hochprozentiges“.

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Derblecken war bei den Geschwistern Reisinger aus Bernhardswald angesagt.

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Musik aus Oberbayern und Österreich brachte die „S&R-Kapelle“.

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Am letztmöglichen Termin vor Adventsbeginn wurde natürlich nochmal kräftig getanzt.


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