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Rückblick und Vorschau beim Bauernverband: Vorhersagen haben keinen Bestand mehr

Erstellt von MarkJohn am 04-Dec-2003 12:24 (1881 gelesen)

Trotz der schlechten Situation habe sein Verband gut für die Mitglieder gearbeitet, bilanzierte BBV-Kreisobmann Johann Mayer am vergangenen Dienstag in Hemau und übte besonders Kritik an der Agrarpolitik der EU und den Etatkürzungen auf Bundes- und Landesebene. Nach der Informationsveranstaltung über die digitale Flurerfassung mit den Vermessungsämtern Hemau und Regensburg machte die Vorstandschaft des Kreisverbandes des Bayerischen Bauernverbandes im Landgasthof Ferstl-Bruckmeier ihren agrarpolitischen Rückblick auf das Jahr 2003 und warf einen ersten Blick auf die geplanten Aktivitäten im kommenden Jahr.
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Rückblick und Ausblick waren angesagt: Kreisbäuerin Kreszenz Meyer, Beirätin Anni Lichtenegger, BBV-Kreisobmann Johann Mayer, Geschäftsführer Benedikt Söllner. Foto: Markus Bauer

„Als zentrale Position“ nannte BBV-Kreisobmann Johann Mayer für das zu Ende gehende Jahr das Wetter, in diesem Fall die extreme Trockenheit, die zu einer Knappheit bei den Erträgen in fast allen Bereichen geführt habe. „Es war mehr Arbeit und Aufwand nötig, und es gab wesentlich mehr Verschleiß bei den Geräten. Auch vor dem Wald ist diese Entwicklung nicht stehen geblieben“, bilanzierte der Obmann und wies auf den Borkenkäferbefall vor allem bei der Fichte sowohl im Jung- wie im Altbestand und den damit verbundenen Preisverfall hin. Als Problem im Bereich der Waldbesitzer sah er auch die Tatsache, dass immer mehr „Nichtlandwirte“ Wald besitzen, die sich zum Teil weniger um ihren Waldbesitz kümmern. Hier seien die Waldbauernvereinigungen und Maschinenringe als Dienstleister gefordert. Aufgrund weniger Getreidevorräte sei, so Johann Mayer, der Getreidepreis gestiegen, und auch im Futtermittelbereich, beim Gemüse und bei den Kartoffeln sah er positive Tendenzen.
Dagegen bahnt sich für den BBV-Kreisobmann in der Agrarpolitik eine „Zeitenwende“ an. „Man muss davon Abschied nehmen, dass Vorhersagen Bestand haben“, stellte Mayer fest. Die agrarpolitischen Entscheidungen der EU wie auch die EU-Osterweiterung mit zehn vorwiegend Agrarstaaten werden laut Mayer „eine schwierige Zeit“ für die deutschen Landwirte nach sich ziehen. Aber auch die Etatkürzungen auf Bundes- und Landesebene hätten „die Bauern in Grund und Mark getroffen“. Hart ins Gericht ging Mayer mit der Umsetzung der EU-Agrarreform durch EU-Kommissar Franz Fischler und Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast und nannte stichpunkthaft einige Brennpunkte wie zum Beispiel den Agrardiesel, das Tierschutzgesetz, die Schweinedatenbank, das Arzneimitteltrecht, die Erbschaftssteuer und alle übrigen Kürzungen, von denen die Landwirtschaft ebenfalls betroffen sei. „Der Bayerische Bauerverband hat angesichts dieser schlechten Situation trotzdem für seine Mitglieder gut arbeiten können“, fasste der Kreis-Obmann zusammen und verwies auf die Erfolge bei der moderaten Steigerung der Krankenkassenbeiträge. Im regionalen Bereich hob er die Regionalvermarktung und die erstmals durchgeführten Regionaltage hervor. „Wir sind auf einem guten Weg, da was zu machen, wo möglichst viele Betriebe profitieren können“, würdigte er dieses Projekt, das nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für die regionale Wirtschaft insgesamt von Vorteil sei. Als vordringliche Aufgaben für das Jahr 2004 sah Mayer die Intensivierung des Informationsbereiches bezüglich der Ausgleichszahlungen und der EU-Osterweiterung sowie die Nachmeldung von FFH-Flächen an. Außerdem soll am 12. September 2004 nach längerer Pause wieder ein „Tag des offenen Dorfes“ in Kiefenholz stattfinden, wo BBV-Präsident Gerd Sonnleitner referieren wird.
Kreisbäuerin Kreszenz Meyer konnte unter anderem auf 37 Veranstaltungen mit 16 Vorträgen und 20 praktische Vorführungen verweisen. Gut angenommen werden die Stammtische, während die Gesprächskreise zu aktuellen Themen, die drei Mal stattfanden, aufgrund mangelnder Teilnahme nicht fortgeführt werden. Außerdem nannte sie Teilnahmen an Festen, Lehrfahrten, den Kindertag auf Bauernhöfen und den Start der Ernährungsaufklärung in Kindergärten und Grundschulen. Für 2004 kündigte sie eine Gesundheitsoffensive vor allem zum Thema Brustkrebs an.
Kreisgeschäftsführer Benedikt Söllner nannte die Pacht und den Grundstückskauf als die häufigsten von Landwirten gegenüber der Geschäftsstelle genannten Probleme. Daneben standen die Qualitätssicherung, das Projekt „Offene Stalltür“ sowie die Klärschlammausbringung und die Frage der Wasserschutzgebiete an. Aber auch mit der Biber-Problematik sowie dem Nässe- und Grundwasserproblem im Osten des Landkreises sowie Trinkwasseruntersuchungen hatte sich Söllner mit seinem Team auseinander zu setzen. Für das kommende Jahr werden die Landwirte vor allem mit der Erweiterung der Natura 2000-Gebiete konfrontiert. Söllner nannte die bereits feststehenden Gebiete und wies darauf hin, dass auf der Homepage des Bayerischen Umweltministeriums Widerspruch eingelegt werden kann.


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