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Podiumsdiskussion "Gesundheitsregion Regensburger Jura"

Erstellt von Gast am 04-Oct-2003 11:26 (2657 gelesen)

Am Tag der Deutschen Einheit hatte man im Rahmen der Regionaltage zur Podiumsdiskussion in den Beratzhauser Zehentstadl eingeladen. Landrat Herbert Mirbeth, Kreisrat Josef Bezold, die neue Chefärztin für Naturheilkunde im Kreiskrankenhaus Hemau, Dr. Anne Wessel und der Architekt Theodor Henzler vom Institut für ganzheitliches Bauen stellten sich den Fragen hinsichtlich der Thematik "Gesundheitsregion Regensburger Jura". Die Moderation hatte Reiner Barta von der Mittelbayerischen Zeitung übernommen.Skaliertes Bild

Visionen und deren Verwirklichung in Bezug auf die Entstehung einer Gesundheitsregion Regensburger Jura standen im Mittelpunkt des Abends, Zunächst gaben die Podiumsgäste kurze statements ab, was man unter dem Begriff "Gesundheitsregion " zu verstehen habe und welche Rolle dabei das umzustrukturierende Krankenhaus Hemau dabei spiele.

Landrat Herbert Mirbeth betonte, wie erleichtert er sei, daß es gelungen ist, das Krankenheus vor einer Schließung zu bewahren und ein Modell gefunden worden sei, welches das Krankenhaus durch seine Neuauslegung als Gesundheitszentrum mit naturheilkundlicher Ausrichtung in die Region einbette und eine Konzeption auf den gesamten Regensburger Jura zulasse. Dieser Gedanke wurde vom Kreisrat Josef Bezold prägnant in die Worte: "Das Ganze lebt von einer Vision und soll einen Impuls für die gesamte Region auslösen.!" gefaßt. Die Gemeinden sollten stärker vernetzt werden und jeder müsse die Überlegung anstellen, was er einbringen könne. Das andere Image des Krankenhauses habe eine Wechselwirkung mit dem Tourismus, quasi eine Verzahnung, die allein aus dem Begriff "Gesundheitsregion" hervorgehen würde. Die Stärken der einzelnen Gemeinden müßten herausgearbeitet werden und wie Bausteine zu einem Gesamtbild "Gesundheitsregion" zusammengefügt werden.

Um Zweifel bezüglich der Finanzierung aus dem Weg zu räumen erläuterte Mirbeth, daß hinter den Visionen knallharte Fakten stünden, denn Kommunalpolitiker seien keine Phantasten.

Die neue Leiterin des Krankenhauses Dr. Anne Wessel, erläuterte den geplanten Aufbau des Krankenhauses, der verschiedene Bereiche umfassen wird. So will man die wohnortnahe Versorgung mit einem Akut-Bereich und der Kurzzeitpflege weiter sicher stellen, wobei die konventionelle Medizin mit naturheilkundlichen Verfahren ergänzt werden solle, gleichzeitig wolle man einen Rehabilitations- und einen Präventionsbereich errichten. Das Krankenhaus solle eine Ort werden, der den Menschen als Ganzen therapiert, wobei Ambiente, Freizeit, Kultur und Gatsronomie vorallem bei Langezeitpatienten in der Rehabilittationtherapie eine bedeutende Rolle spielen würden. Die Patienten würden wiederum ihnen nahe stehende Menschen mitbringen, die sich dann in der Region aufhalten und somit für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen würden. Auch Schulungen für Angehörige seien denkbar.

Die Vision, daß etwas völlig Neues entstehen würde, mit viel power und Menschen, die mit aufbrechen und etwas entwickeln wollen, habe sie unter anderem veranlaßt, diese Stelle anzutreten.

Aus Sicht des Architekten Theodor Hezlers, der sich seit 30 Jahren mit dem Thema biologisches Bauen und gesunde Siedlung befaßt, wobei die Gesundheitsplanung eine große Rolle spielt, besteht bis dato lediglich die Idee der Gesundheitsregion, die nun entwickelt werden müsse und zwar unter der Beteiligung der Bürger. Nur durch gezielte Koordination könnten die Pläne auch umgesetzt werden, wobei die Erregung von überregionaler Aufmerksamkeit, wie z.B. durch eine Gesundheitsmesse, von entscheidender Bedeutung sei, um Patienten anzuziehen Ein weiterer Aspekt sei die Vermarktung regionaler, gesunder Produkte und die Attraktivitätssteigerung der einzelnen Orte.
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Im zweiten Teil der Veranstaltung ging man mit der konkreten Frage, was jeder beisteuern könne an die einzelnen anwesenden Bürgermeister, bzw. deren Stellvertrerter heran. Hierbei wurden einige kritische Aspekte deutlich, so gab der Bürgermeister Beratzhausens Georg Thaler seinem Bedenken Ausdruck, daß die Auswirkungen auf den Tourismus eventuell nicht so gravierend sein werden, wie erhofft, außerdem sei die Akzeptanz seitens der niedergelassenen Ärzte von entscheidender Bedeutung. Von anderer Seite kam Kritik, daß der Informationsfluß bis jetzt nicht ausreichend gewesen sei. Alles in allem sahen jedoch auch die Bürgermeister die Entstehung einer Gesundheitsregion als positiven Aspekt für ihre Gemeinden. Hans Pollinger / Hemau konnte sich z.B,. eine Ergänzung des Krankenhauses durch die Errichtung eines Freizeiparks auf dem ehemaligen Kasernengelände vorstellen. Allgemein klang an, daß die optische Gestaltung der Orte in Zusammenspiel mit dem Angebot an Kultur und zeitgerechtem Wohnen ein wichtiger Faktor sei. Man habe bereits viel Dinge, die einladen würden, wie eine schöne Landschaft, hervorragende Gastronomie, ein reichhaltiges Kulturangebot und einen Markt mit regionalen Produkten. Diese Faktoren seien ideale Voraussetzungen für die Entstehung einer Gesundheitsregion. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden laufe auch bereits hervorragend im Rahmen der Werbegemeinschaft , so gäbe es keine Bedenken in Bezug auf das Zusammenspiel bezüglich der Visionsverwirklichung.

Der zweite Bürgermeister Beratzhausens Michael Eibl gab zu bedenken, daß man eine faszinierende, chancenreiche Idee habe, jetzt seien jedoch die Politiker in der Verantwortung, diese Chance umzusetzen, was ein hervorragendes Projektmanagement erfordere und gleichzeitig wäre es unerläßlich, auch die Bürger für diese Idee z u gewinnen.

Auch aus dem Publikum kamen im Laufe des Abends einige kritische Anmerkungen und Anregungen, wie z.B,. die Notwendigkeit des Einsetzens eines Regionalmanagers und die Initierung einer überörtlichen Agenda-Gruppe.

Für weitere Informationen wurde bereits eine Internet-Seite www.gesundheitsregion-regensburger-jura.de eingerichtet.


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