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KLÄRWERK - ALT oder NEU - WER SOLL DAS BEZAHLEN

Erstellt von leserbrief am 22-Mar-2011 21:26 (2554 gelesen)

laber-jura.de erhielt folgenden Leserbrief mit der Bitte um Veröffentlichung:
Von: xx [mailto:xxx@xxx.de]
Gesendet: Montag, 21. März 2011 21:09
An: 'Meier Konrad'
Betreff: KLÄRWERK - ALT oder NEU - WER SOLL DAS BEZAHLEN


Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 16.03.11 wurde durch das Ingenieur-Büro Dotzer, Neumarkt, sowie der Planungsfirma, Dr.-Ing Resch, Weißenburg, das geplante Klärwerkprojekt vorgestellt.

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, möchte ich indigniert bemerken, dass 1/3 der Gemeinderäte abwesend waren. Wie erklärt man das Fehlen von so vielen Gemeinderäten bei einem so wichtigem Thema? Ein derartiges Verhalten ist, sollten keine plausiblen Gründe für ein Fernbleiben vorliegen, inakzeptabel, da es um viel Geld, Geld der Bürger geht. Desinteresse am politischen Geschehen der Gemeinde hat in einem Gemeinderat nichts zu suchen.

Ihre Frage, ob eine Sanierung der derzeitigen Kläranlage möglich sei, wurde durch Dipl.-Ing. Resch ausdrücklich verneint.

Warum?

Haben Sie nicht insistiert und nach den Gründen gefragt oder war Ihre Frage rein rhetorischer Art?

Hat er konkrete Argumente vorgebracht, um einen Neubau einer Sanierung vorzuziehen?

Es wurden zwar 4 Klärwerkvarianten vorgestellt, aber man hat in keinster Weise plausibel erklärt, warum eine Sanierung der alten Anlage nicht in Frage kommt. Offensichtlich haben die Herren kein Interesse an einer Sanierung, da man mit einem Neubau wesentlich mehr verdienen kann.

Wurden auch andere Anbieter konsultiert? Es ist obligatorisch , vor allem bei so großen Projekten, dass man drei Angebote vorzulegen hat. Wo sind die restlichen zwei?

Während der ganzen Sitzung wurde in keinster Weise erwähnt, wer die Kosten dieses Projekts tragen muss, ob es Zuschüsse von der Landesregierung, vielleicht auch vom Bund gibt und wie die Kostenverteilung prozentual aussehen wird?

Angesichts der hohen Kosten dieser Projekts hat die Bürgerschaft das Recht, ausführlich über die Kosten und vor allem deren Verteilung informiert zu werden.

Desweiteren fordern wir, dass im Mitteilungsblatt der Gemeinde regelmäßig und ausführlich über dieses Projekt berichtet wird. Es kann nicht sein, dass alles hinter verschlossen Türen verhandelt wird und die Rechnung dann den Bürgern hochoffiziell präsentiert wird.

Und nun konkret zum vorgestellten Projekt:

Der Vortrag von Ing. Schmittlein setzte sich aus 7 Teilen zusammen:


1. Bestand

2. Bemessungsgrundlage

3. untersuchte Varianten

4. Bau- und Nebenkosten

5. Betriebs- und Unterhaltskosten

6. Jahreskosten

7. Empfehlung

ad 1)

Wie gut funktioniert die biologische Klärung im derzeitigen Klärwerk?

Wenn es Probleme mit der Stickstoffreinigung gibt, warum schließt man dann nicht einfach eine moderne Stickstoffkläranlage an das bestehende Klärwerk an?

Wäre dies nicht eine kostengünstigere Alternative als ein totaler Neubau?

Die Verantwortlichen der Gemeinde sollten sich doch fragen, wie man die vorgeschriebenen Stickstoffwerte mit dem geringsten Einsatz finanzieller Mittel erreichen kann?

ad 2)

Worauf bezieht man sich bei der Bemessungsgrundlage?

Ist es die stetig sinkende Einwohnerzahl?

Ist es die Grundfläche der Gemeinde?

Sind es konstante oder variable Größen oder beides zusammen?

Nach welchen Gesichtspunkten plant man ein derartiges Projekt?

Angesichts der Zukunftsperspektiven von Beratzhausen ist es zu überlegen, ob man sich so ein großes Projekt überhaupt anschaffen soll, das in ein paar Jahren vielleicht unrentabel wird, da es fast keine Einwohner mehr gibt.

ad 3)

Empfehlung der Ingenieure / Variante 4 :

- aufgelöste Beckenbauweise mit nichtstationärer Schlammentwässerung einschl. 80 mtr Felssicherung, ohne Fäkalschlammentsorgung


(kein Mensch kann sich darunter etwas vorstellen, somit wäre es sehr hilfreich, wenn man eine, für jeden verständliche Präsentation erhalten könnte)

- Kosten: ca. 3.958.000 € netto

- Es besteht die Möglichkeit der „interkommunalen Zusammenarbeit“ mit den Nachbargemeinden Hemau und Parsberg, da beide Städte über ausreichend dimensionierte Anlagen verfügen und somit die Entsorgung übernehmen könnten

Welche Kosten entstehen der Gemeinde, sprich den Bürgern, durch diese „interkommunale Zusammenarbeit“?

Was beinhaltet der Betrag von 3.958.000 €?


ad 4)


Was beinhalten die Bau- und Nebenkosten?


Sind diese nicht in den 3.958.000,00 € enthalten?



ad 5)

Wurden die Betriebs- und Unterhaltskosten nicht aufgeschlüsselt angegeben?

Wäre es nicht interessant zu wissen, ob es durch den Neubau zu einer eventuellen Senkung der Abwassersteuern kommt?

ad 6)

Man spricht von Betriebs- und Unterhaltskosten und nun kommen auch noch Jahreskosten dazu?

Sind nicht "Betriebs- und Unterhaltskosten " x 12 = Jahreskosten?

Aus all dem Vorgetragenem geht hervor, dass ein Neubau mit sehr hohen Kosten verbunden ist und es noch nicht gesagt ist, ob es dabei bleiben wird.

Da aber der Bürger der Hauptzahler sein soll, hat er das Recht zu wissen, was man hier plant und ausführen will und vor allem, welche Zuschüsse es seitens des Staates geben wird?

Zu diesem kostenaufwendigen Projekt, vorausgesetzt die Bürger akzeptieren es, kommt noch ein weiter Kostenfaktor hinzu.

Wie hoch ist die Vorgabe, die man für Kunst am Bau ausgeben muss? Wenn z. B. 3% für Kunst am Bau ausgegeben werden müssen, dann muss einem bei der Macht der Beratzhausener Kunstseilschaften Angst und Bange um den eigenen Geldbeutel und um den guten Geschmack werden.

Könnte man sich nicht wenigstens die Ausgaben für Kunst am Bau sparen, indem man eines oder alle „unschätzbaren Kunstwerke“ von der Laberwiese ins künftige Klärwerk verfrachtet.

Man könnte bei einer Bausumme von 4 Millionen Euro 120 000 € zum Wohle der Bürger sparen und sie künftig vom Anblick dieses Sammelsuriums von künstlerischen Grausamkeiten verschonen.

ad 7)

F A Z I T:

BEVOR SIE UNS MIT DEN PLÄNEN ZU EINEM NEUEN KLÄRWERK KONFRONTIEREN, SORGEN SIE BITTE VORHER DAFÜR, DASS DIE

KLÄRWERKSPEZIALISTEN KONKRET UND FÜR DEN LAIEN NACHVOLLZIEHBAR DARSTELLEN, WARUM EIN NEUBAU EINER SANIERUNG DER

ALTEN ANLAGE VORZUZIEHEN IST.


Hochachtungsvoll

Christine Aurore


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