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Rückkehr des heiligen Sebastian

Erstellt von leserbrief am 20-Jan-2011 05:02 (26011 gelesen)

laber-jura.de erhielt folgenden Leserbrief mit der Bitte um Veröffentlichung:
Viele Bürger und Bürgerinnen des Marktes Beratzhausen können nicht nachvollziehen, warum in Beratzhausen ein christlicher Straßenname verschwunden ist.

Warum wurde die frühere "St. Sebastianstraße" einst in "Michael - Wiendl - Straße" umbenannt ?
Steht Beratzhausen kurz vor der Rückkehr des heiligen Sebastian ?

Seit dem Jahre 354 wird das Fest des Heiligen Sebastian am 20. Januar gefeiert.
Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet "der Erhabene".
Sebastian gehört zu den berühmtesten und wohl am meisten dargestellten frühchristlichen Märtyrern. Im Jahre 367 wurde von Papst Damasus eine der sieben Hauptbasiliken Roms, die heutige Kirche San Sebastiano, erbaut. An diesem Ort ruhten auch die Gebeine der Apostelfürsten Petrus und Paulus für eine gewisse Zeit.

Sankt Sebastian wird seit dem 7. Jahrhundert als Patron gegen die Pest verehrt. Außerdem ist er der Schutzpatron des Soldatenstandes und der Schützen. Sankt Sebastian gilt auch als Beschützer vor Ketzerei und Religionsfeinden.

Straßennamen wurden in Beratzhausen durch Altbürgermeister Franz Xaver Staudigl in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eingeführt.

Für eine "St. Sebastianstraße" sprachen - wie mir Altbürgermeister Franz Xaver Staudigl mehrmals erzählte - viele Gründe.

Einst gab es in Beratzhausen eine "St. Sebastian Bruderschaft", die der Pestabwehr diente. Die Schützen können in Beratzhausen auf eine besonders lange Tradition verweisen und gelten als ältester Verein am Ort. Der Hennerberg, ein traditionsreicher Beratzhausener Ortsteil, wird auch Kapellenberg genannt, weil er im Zusammenhang mit der Friedhofskapelle St. Sebastian zu sehen ist.

Staudigl nannte die Kapelle St. Sebastian oft "einen Gruß der Stauffer auf Ehrenfels an unsere Zeit". Das 1496 erstmals erwähnte Gotteshaus St. Sebastian erinnert uns an den Patron der Ritter (Soldaten).

Der Ortsteil Hennerberg entstand nach dem Bau der Kapelle St. Sebastian Schritt für Schritt im Umfeld des Gotteshauses, bis er im 20. Jahrhundert auf der Hochfläche stark vergrößert wurde.

Die lange Tradition des Markttages in Beratzhausen, der am Tag des Heiligen Sebastian stattfindet, ist ein Beleg, dass beispielsweise durch den Sebastimarkt Beratzhausens Geschichte lebendig wurde. Auf das historische Marktrecht war man immer besonders stolz.

In tiefer Verbundenheit mit dem Heiligen Sebastian feiern die Beratzhausener seit Generationen das Patrozinium unserer Sebastikirche am 20. Januar.

Es ist zu bedauern, dass in der Amtszeit eines Nachfolgers von Franz Xaver Staudigl der christliche Straßenname "St. Sebastianstraße" in "Michael - Wiendl - Straße" umbenannt wurde.

Franz Xaver Staudigl erzählte mir, dass Michael Wiendl sen. in der Zeit des Nationalsozialismus Ortsbauernführer in Beratzhausen gewesen sei. Auf den Antrag von Michael Wiendl sen. sei im Jahre 1961 beschlossen worden, die Straßenbezeichnung "Josef - Albrecht - Straße" einzuführen. Dies kam einer Ehrung und Würdigung des ehemaligen Kreisleiters der NSDAP im Landkreis Parsberg gleich.
(Der Vorfall wurde im Jahre 2010 in der örtlichen Presse breit thematisiert.)

Es ist unverständlich, dass Beratzhausens Kulturreferent Michael Eibl dieses Thema nicht endlich aufgreift.

Soll erneut eine Straßennamendiskussion den Markt Beratzhausen in ganz Deutschland in ein schlechtes Licht rücken, weil der verantwortliche Kulturreferent hier nichts unternimmt ?

Hat Beratzhausens Kulturreferent aus der Diskussion um die "Josef - Albrecht - Straße" noch immer nichts gelernt ? Muss abermals eine prominente Persönlichkeit an den Markt Beratzhausen schreiben, damit sich etwas bewegt ?

Warum tut sich Beratzhausen mit seiner braunen Vergangenheit so schwer ?

In der ganzen Zeit, in der über die ehemalige "Josef - Albrecht - Straße" diskutiert wurde, hat Kulturreferent Michael Eibl nicht einmal das Gespräch mit den Bürgern gesucht, welche die Umbenennung der Straße im Frühjahr 2010 gefordert haben.
Wird sich eine derartige Ausgrenzung wiederholen ?

Im Jahre 2007 kämpften Beratzhausener Bürger für den Erhalt der Kapelle in Neuhöfl. Der damalige zweite Bürgermeister Michael Eibl nahm sich dieser Sache nicht an. Erkennt Michael Eibl nicht, wie wichtig christliche Themen in der kulturellen Tradition unserer Heimat sind ? Sein Verhalten in dieser Angelegenheit wird von der Bürgerschaft aufmerksam verfolgt.

Es ist mehr denn je geboten, dass die "Michael - Wiendl - Straße" wieder ihren ursprünglichen Namen erhält. Viele Bürger und Bürgerinnen träumen von der Rückkehr des heiligen Sebastian.

Sebastian, der Beschützer vor Religionsfeinden, möge Beratzhausen bei seiner Geschichtsbewältigung helfen.

Beratzhausen, den 20. Januar 2011, am Tag des Heiligen Sebastian

Dietmar Kuffer


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