Die Besucher des Weihnachtskonzertes des Jugendchors Viva la musica aus Odessa staunten nicht schlecht: es wurde ihnen nicht ein einfaches Chorkonzert geboten, sondern ein musikalisches Erlebnis. Unter der Leitung von Professor Natalja Köhn erschallten Stimmen die Weltklasse haben, wobei sich sowohl die Chor- als auch die Solistenbeiträge durch ein ausgesprochenes musikalisches Niveau auszeichneten.


Es war nicht zu verleugnen, daß die meisten der Sängerinnen und Sänger eine musikalische Ausbildung vorweisen können und zum Teil bereits an renommierten Opernhäusern gesungen und eine Reihe von Wettbewerben gewonnen haben. Auch das Ensemble als solches kann eine ganze Palette von internationalen Premierungen nachweisen, wie zum Beispiel die Silbermedaille der internationalen Chorolympiade in Linz.



Am vergangenen Donnerstag präsentierte sich der Chor mit einer Reihe klassischer Chor- als auch Solistenstücke, ergänzt durch deutsche und ukrainische Weihnachtslieder, zum Teil begleitet vom Bandure. Leider mußte ein Programmpunkt aufgrund der Erkrankung der Solistin Diana Trifonowa / Sopran ausfallen, doch die anderen Solisten Marina Viwsjuck / Sopran, Elena Wischnevskaja / Mezzosopran und Vadim Tchernigovskij / Bass überzeugten mit ihren Interpretationen des "Ave Maria" von D. Kaccini, der Arie "Bereite dich, Zion" aus dem Weihnachtsoratorium von J.-S. Bach und der Arie "Quoniam tu solus sanctus" aus der h-moll-Messe von J.-S. Bach sowohl durch ihre Stimmen als auch durch ihre Ausdruckskraft. Der Zehentstadl verwandelte sich auf diese Weise an diesem Abend in einen Konzertsaal.

Ein weiteres Kompliment muß an die Gründerin und Leiterin des Chores Professor D. Natalja Köhn gehen, die es sowohl verstanden hat, aus den einzelnen Künstlern ein homogenes Ensemble zu machen als auch ein facettenreiches Programm zusammen zu stellen, welches die Talente der einzelnen Mitglieder hervorhob. So forderten die Zuhörer durch lauten Beifall und stehende Ovationen auch eine Zugabe nach der anderen.

Die Professorin, die sowohl das deutsche Kulturzentrum des WF "Bayerisches Haus Odessa" leitet, als auch den Lehrstuhl für Musik in Theorie, Geschichte und Gesang an der musikalisch-pädagogischen Fakultät der Südukrainischen K.D. Uasachinskij Universität in Odessa, befindet sich momentan mit einem Teil der insgesamt 70 Sänger umfassenden Gruppe auf einer Konzertreise durch Deutschland, wobei unter anderem auch Regensburg und Nürnberg auf dem Programm standen. Beratzhausen stand aufgrund langjähriger privater Kontakte zwischen Siegfried Jordan und Natalja Köhn auch auf der Tourneeliste. Zusammen mit dem Kuratorium für Europäische Kulturarbeit ermöglichte Jordan so den Auftritt des Chores in der Marktgemeinde.

In der Pause wurde die Möglichkeit gegeben, die multitkulturelle Vernissage von Vadim Tselousov / Odessa, Siegfried Jordan / Pentling und Constantin Flondor / Temeschwar im Kreativraum zu besuchen. Die Ölbilder, die alle käuflich zu erwerben sind, werden noch bis Mitte Januar ausgestellt bleiben. Siegfried Jordan wählte passend zu dem Konzert vorallem Motive aus Beratzhausen und Odessa aus, Vadim Tselousov präsentiert äußerst stimmungsgvolle Gemälde, die sowohl Stilleben als auch Impressionen aus Odessa und der Schwarzmeerlandschaft zeigen. Constantin Flondor setzt Akzente durch farblich interessante Studien von Pflanzen und Wald.