In die Zeit der ersten richtigen Jugendmusik, des Rockabilly und des Rock and Roll, zurück geht es am Freitagabend im Café der Akademie Beratzhausen-Regensburg. Neben der Regensburger Band „Slick 50“ hat mit „Teenage Rampage“ eine Gruppe ihren ersten Auftritt, bei der mit Michael Achhammer und Holger Eibl auch zwei Jugendliche aus Beratzhausen mitwirken. Doch nicht nur die Musik, auch das Outfit der Musiker, quasi von der Fußsohle bis zum Scheitel, ist der Zeit angepasst, aus der ihre Stücke stammen.
Die Band beim Proben im Jugendzentrum Burgweinting am vergangenen Dienstag: „Rockin’ Rat“ (Dirk Schirmer), „Mike“ (Michael Achhamer), „Holi“ (Holger Eibl) und „Jake“ (Jakob Glashauser). Fotos: Markus Bauer



„Teenage Rampage“? Die Internet-Suche verweist auf einen Hit der Popgruppe „The Sweet“ aus dem Jahre 1974, das in den Top-Ten landete. Dieser Hit und die Interpreten können also nicht die Namensgeber gewesen sein. Dabei muss man die beiden Wörter nur übersetzen, um sich des Sinngehaltes des Bandnamens bewusst zu werden: „Aufmüpfige, wilde Jugendliche“ – wie die junge Generation in Zeiten von James Dean, Bill Haley und Elvis Presley Mitte der 50er Jahre eben war. In einem Comic in einer Szenezeitschrift entdeckten die vier jungen Musiker diesen Namen und machten ihn sich zu eigen. Auch in den von ihnen gespielten Songs wird der Name mitunter eingestreut.
Wie kommen nun vier junge Männer zwischen 17 und 23 Jahren auf die Musik, mit denen ihre Eltern groß geworden sind? Jedes Bandmitglied hat zuvor in anderen Gruppen gespielt, durchaus auch andere Musik und Stilrichtungen. Im Regensburger Rock’n-Roll-Lokal „Slick 50“ lernten sie sich kennen. Jeder träumte von einer eigenen Band, doch eines Tages haben sie im „Slick 50“ einfach so drauf los gespielt. Und es machte ihnen Spaß. „Im Gegensatz zur heutigen Musik ist das eine gute Alternative“, meint Michael Achhammer, der erst vor kurzem zur Band stieß, da der ursprüngliche Schlagzeuger die Gruppe verließ. Seit Dezember 2001 spielten die anderen drei schon zusammen, hatten aber immer wieder Schwierigkeiten, einen idealen Probenraum zu finden. Die allererste Probe der Band fand übrigens bei Holger Eibl statt, Michael Achhammer war damals noch (schon) Zuschauer. Seit Anfang 2003 steht im Jugendzentrum in Burgweinting ein Raum zur Verfügung, seither startete die Band auch richtig durch.
„Regensburg ist hinsichtlich Bands und Musikgruppen sehr dicht besiedelt, aber jede Gruppe hat ihren eigenen Stil“, schildert Dirk Schirmer, der zusammen mit Jakob Glashauser auch die Arrangements der Stücke erarbeitet. Diese Bearbeitungen unterscheiden sich manchmal etwas von den Originalen, da die Lieder auf die Besetzung der Band hin arrangiert werden müssen. Zwei Instrumentalstücke im Surf-Sound haben Schirmer und Glashauser auch schon selbst komponiert, derzeit bilden aber rockige Standards aus den 50er Jahren (z.B. „Mystery Train“, „Be-Bop-A-Lula“) das Gros des Repertoires.
Nicht nur das Repertoire, auch das Outfit der vier Musiker ist der Epoche angepasst. Die vorne etwas längeren Haare sind – wie in den 50er Jahren - mit Pomade (Fett mit Duftstoffen) gestylt, Jeans mit Krempen, Biker-Boots und manchmal auch eine Lederjacke gehören zur Kleidung der vier Jugendlichen, die sie auch im Alltag tragen. Die Musiker von „Teenage Rampage“ spielen nicht nur die Musik der „Swinging Fifties“, sie leben sie auch.
Der Auftritt in der Akademie kam auf Vermittlung von „Slick 50“ zustande, denen die Jungs von „Teenage Rampage“ bestens bekannt waren. So kommen die vier Musiker in den Genuss, Vorband der weit über Regensburg hinaus bekannten „Slick 50“ zu sein. Für diesen Auftritt probten sie in den letzten Wochen zwei Mal wöchentlich, ansonsten üben sie ein Mal in der Woche. Die Arrangeure treffen sich natürlich häufiger. Dirk Schirmer hat außerdem für Silvester einen Auftritt in Dresden vermittelt. Dort soll bei einer Veranstaltung ein Verein, der Kunst, Kultur und Musik fördert, unterstützt werden.
Bei der heutigen Veranstaltung im Café der Akademie wird vor und nach den Bands ein DJ Musik auflegen. Allerdings Musik, die sich jeder anhören kann, so Peter Kraus, der das Konzert zusammen mit Matthias Beer und Florian Krotter organisiert. Der Eintritt für das Konzert kostet vier Euro.

Es darf auch getanzt werden zu den Stücken von „Teenage Rampage“
„Rockabilly“ und fetzigen Rock’n‘ Roll bietet die Band.


Zwei eigene Instrumentalstücke im Surf-Stil haben Dirk Schirmer und Jakob Glashauser bereits geschrieben.


Die beiden Beratzhausener Michael Achhammer am Schlagzeug und Holger Eibl am Kontrabass.

- Kurzportraits der vier Bandmitglieder finden Sie auf der Beratzhausen-Seite" -