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450 Birnensorten und ein Seminar

Erstellt von Gast am 03-Oct-2003 10:42 (1806 gelesen)

450 Birnensorten begeisterten sowohl Landrat Herbert Mirbeth, und Bürgermeister Georg Thaler, als auch die angereisten Fachleute und die weiteren Besucher. Stilgerecht in der Scheune neben dem Gasthof Schnaus in Oberpfraundorf / Beratzhausen sind die verschiedenen Mostbirnensorten aus Gegenden Deutschlands und Österreichs, ja sogar aus der Tschechei auf Strohballen ausgestellt. Skaliertes Bild

Der Anblick dieser Vielfalt veranlaßte den Landrat, spontan die Eröffnung vom Saal des Landgasthofes in den Stadl zu verlegen. " Dies ist ein Zeichen der Vielfältigkeit des Landkreises", so Herbert Mirbeth, was auch die unterschiedlichen Veranstaltungen der momentan laufenden Regionaltage zeigen würden. Es sei hervorragend, daß man die ersten Oberpfälzer Mostbirnentage in diese Veranstaltungsreihe mit einbetten konnte, um so exemplarisch anhand von Birnen die Vielfältigkeit der uns umgebenden Natur aufzeigen zu können. Der Birnbaum präge sowohl die Natur- als auch die Kulturlandschaft und er hoffe, es würde gelingen, die Menschen für diese Dinge zu sensibilisieren, so Mirbeth. Ein besonderer Dank gelte denen, die sich dem Thema gewidmet haben. Das bürgerliche Engagement sei hier wieder beispielhaft.
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Beratzhausens Bürgermeister Georg Thaler ergänzte die Worte Mirbeths noch mit dem Ziel der Region, den Nahtourismus zu stärken, wobei man inzwischen den Menschen ein Touren-Ziel geben müsse und dies sei unter anderem durch die Mostbirnentage gegeben.. Man brauche immer wieder Initiatoren, die derartiges auf die Beine stellen.

Vorallem für die Fachleute, d.h. Pomologen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und Kreisfachberater der Landratsämter Regensburg, Cham, Amberg und Schwandorf, die sich mit den Themen der Obstsortenbestimmung befassen, wurde im Anschluß an die Eröffnung ein Seminar zum Thema "Kulturgut Mostbirne" abgehalten. Dr.Siegfred Bernkopf von der Universität Linz erläuterte anhand von Dia-Darstellungen in erster Linie die in Österreich vorherrschenden Sorten und deren Herkunft. Im Vergleich zu Deutschland existieren in dem kleinen Nachbarland noch relativ reichhaltige Bestände von Mostbirnen, die dort in erster Linie zu dem gleichnamigen alkoholhaltigen Getränk verarbeitet werden. Die Mostbirnenkultur kann anhand von Dokumenten bis in das Jahr 1580 zurückverfolgt werden, wobei diese Früchte, die an bis zu 45 m hohen und bis zu 300 Jahre alten Bäumen wachsen , für den Verzehr aufgrund des geringen Fleischanteils und ihrer Steinzellen nicht unbedingt geeignet sind, dafür für die Verarbeitung um so mehr. Aufgrund der geringen Abnahmepreise erfolgt letztere meist direkt auf den Höfen. Dr. Bernkopf bemerkte in seinem Vortrag weiter, daß die Nomenklatur bis dato nicht befriedigend sei und man hier international Abhilfe schaffen müsse. Sowohl in seinem Heimatland, als auch in Deutschland sei es oft üblich, wenn man bei der Sortenbestimmung feststellt, daß kein Name existiert, der Birne den Namen des Hofes zu geben, auf dem der Baum steht.
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Tips und Anhaltspunkte für die Sortenbestimmung wurden von Eckhardt Fritz von der Sortenerhaltungszentrale Hohenheim gegeben, die sich mit der Sortenerhaltung und -bestimmung befaßt. Er erläuterte den Zuhörern, wie anhand von äußeren Merkmalen, d.h. Fruchtform, Kernen, Geschmack, Blattmerkmalen, Rinde, Baummerkmale und der Knospen und Triebe eine Sortenzuordnung vorzunehmen ist. In seinem Vortrag betonte er immer wieder, daß vorallem der Austausch mit Menschen, die sich mit dem gleichen Thema befassen von enormer Bedeutung sei, man sich nicht nur auf Abblidungen verlassen solle. Diese Theorie wurde sofort nach Abschluß des Vortrages in die Tat umgesetzt, denn unter den Exponaten der Birnenausstellung befanden sich noch einige unbestimmte Sorten, die nun von den Fachleuten untersucht wurden.

Das Seminar war für die Fachleute von äußerstem Interesse, so der Kreisfachberater aus Regensburg, da er täglich immer wieder mit der Sortenbestimmung konfrontiert würde und oftmals auch an seine Grenzen stoße.
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Die Ausstellung ist noch bis zum 05. Oktober geöffnet, wobei am Sonntag zusätzlich ein Aktionstag rund um die Birne stattfinden wird, der mit Vorführungen, kulinarischen Genüssen, Musik und Ausstellungen alle Sinne des Menschen ansprechen soll.


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