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Seelsorgeeinheit Beratzhausen – Pfraundorf offiziell eröffnet

Erstellt von MarkJohn am 07-Sep-2003 14:21 (2612 gelesen)

„Der 1. September 2003 muss in den Geschichtsbücher der beiden Pfarreien St. Peter und Paul Beratzhausen und St. Martin Oberpfraundorf dick vermerkt werden. Die Pfarrgemeinden Pfraundorf und Beratzhausen bilden nun eine Seelsorgeeinheit“, begann Pfarrer Georg Dunst heutigen Sonntag seine Predigt in der Pfarrkirche St. Martin Oberpfraundorf. Mit dem Festgottesdienst am ersten Septembersonntag begingen die beiden Pfarreien offiziell den Start der Seelsorgeeinheit.
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Das Seelsorgeteam der Seelosorgeeinheit: Gemeindereferentin Barbara Fischer und Praktikant Tobias Welcher sowie die Geistlichen Pater Stanislaw Jankowiak, Pfarrer Georg Dunst und BGR Pfarrer Max Mühlbauer. Fotos: Markus Bauer


Nach dem Kirchenzug hieß die Pfraundorfer Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Koller die Mitglieder der Vereine und Verbände ihrer Pfarrei sowie die Blaskapelle St. Martin, die den Gottesdienst und den Kirchenzug musikalisch umrahmte, ebenso herzlich willkommen wie Gemeindereferentin Barbara Fischer und den neuen Praktikanten Tobias Welcher, die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen beider Pfarreien sowie Bürgermeister Georg Thaler mit den Gemeinderäten. Symbolisch überreichte sie mit weiteren Frauen an Pfarrer Dunst Brot und Salz, „damit lebendiges Brot entsteht, das den Hunger stillen kann.“ An Barbara Fischer, die im Spätherbst mit ihrer Familie in den Pfarrhof einziehen wird, überreichte sie Blumen.
„Haben wir heute wirklich einen Grund, diesen Anlass mit einem Festgottesdienst zu feiern?“, fragte der Seelsorger der nun zwei Pfarreien in seiner Begrüßung. Er sah den Priestermangel als traurigen Grund dafür, dass Pfraundorf nun keinen eigenen Pfarrer mehr hat. „Diese Zwangsehe ist aus der personellen Not geboren, die jetzt auch im Bistum Regensburg dramatisch sichtbar wird und sich noch verstärken wird“, erläuterte der Priester. Doch er sah in der Seelsorgeeinheit auch Chancen, wenn sich die Nachbarn als Partner sehen, geschichtlich gewachsene Vorurteile abgebaut werden und neue Brücken entstehen. „Dann ist das ein Grund zu feiern. Dann dürfen wir uns mit dem einen Auge freuen, wenn auch das andere noch weint.“ Im Namen des gesamten Seelsorgeteams sagte Pfarrer Dunst: „Wir stehen zu Ihnen und wir bitten Sie, stehen Sie auch zu uns. Dann wird es gut gehen.“
In seiner Predigt verwies Pfarrer Dunst auf die Situation im Dekanat Laaber, wo bis zum Jahre 2010 aus den jetzt bestehenden 20 Pfarrein sieben Seelsorgeeinheiten entstehen sollen. Der Seelsorgeeinheit Beratzhausen – Pfraundorf falle dabei eine Vorreiterrolle zu. „Der Verlust des eigenen Pfarrers ist für eine Pfarrei ein schwerer Verlust“, machte der Seelsorger deutlich, aber die Konstellationen künftiger anderer Seelsorgeeinheiten seien weitaus schwieriger. In seinem historischen Rückblick bis ins 9. Jahrhundert verdeutlichte Pfarrer Dunst, dass Pfraundorf politisch zu den Nachbargemeinden Raitenbuch, Hohenfels oder Beratzhausen gehörte. Als Pfarrei war Pfraundorf zunächst wohl selbständig, um 1300 gehörte sie zu Kallmünz. Bis zur Reformation war sie wieder unabhängig. Von 1650 bis 1750 war der Großteil der Bevölkerung lutherisch oder calvinistisch. Danach bestand 120 Jahre eine Expositur mit einem eigenen Geistlichen, ehe im Jahre 1869 zum zweiten Mal eine Pfarrei mit einem eigenen Pfarrer errichtet wurde.
„Diese 144 Jahre lange Tradition ist nun teilweise zu Ende. Aber Pfraundorf bleibt eine eigene Pfarrei. Es werden keine Kirchenstiftungen aufgelöst, der rechtliche Status bleibt erhalten. Wir wollen für die Gemeinde Pfraundorf genauso da sein wie für Beratzhausen“, ermunterte Pfarrer Dunst die Pfraundorfer Gläubigen, machte aber auch deutlich, dass nicht alles so weitergehen könne wie bisher. In gemeinsamen Gesprächen sei eine gute und einvernehmliche Arbeitsbasis gefunden worden, die sich im ersten Jahr bewähren müsse. Besonders die Gläubigen beider Pfarreien sollen sich, so der Priester, als Schwestern und Brüder im Glauben verstehen, „es sollen geschwisterliche Brücken wachsen“. Sichtbare Pfeiler sollen die beiden Pfarrhäuser sein, wobei Pfarrer Dunst es als „überaus glückliche und sinnvolle Lösung“ sah, dass Gemeindereferentin Barbara Fischer mit ihrer Familie ins Pfraundorfer Pfarrhaus einzieht, denn „Seelsorge ist mehr als nur die Anwesenheit und der Wohnsitz eines Geistlichen, mehr als nur der Pfarrer und die Liturgie.“ Auch Jugend- und Seniorenarbeit sowie die Betreuung der kirchlichen Vereine seien heute ganz wichtig. „Der Pfarrhof hier wird zum Brückenkopf der seelsorglichen Arbeit, die Besetzung des Hauses ist pastoral sinnvoll und ökonisch gut“, stellte der Pfarrer fest und fasste zusammen: „Der 1. September 2003 ist und bleibt ein schmerzvolles Datum für unsere Gemeinden. Doch wir sollen das Beste aus der Situation machen“. Er dankte den ehrenamtlichen Mitarbeitern, bat sie um ihre weitere Mitarbeit und hoffte auf neue Gesichter und Gedanken, die jederzeit willkommen seien. „Ich bitte Sie um eine wohl wollende Zusammenarbeit“, appellierte Pfarrer Dunst zum Ende seiner Predigt an die Pfarrangehörigen von Pfraundorf.
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Die Pfarrgemeinderäte der Pfarrei St. Martin beim Kirchenzug.


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Die drei Priester zelebrierten gemeinsam den Gottesdienst: Pater Stanislaw Jankowiak, Pfarrer Georg Dunst und BGR Pfarrer Max Mühlbauer.


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