Die Akademie habe symbolische Bedeutung für die Verbindung zwischen Beratzhausen und Regensburg, solle verbindend, unterstützend und inspirierend wirken, betonte der Kulturreferent der Stadt Regensburg bei seiner Ansprache anläßlich der Eröffnung der Kunstakademie am Samstag, den 19. Juli 2003. Man habe "aus Visionen Wirklichkeit werden lassen".


Bereits um 16.00 Uhr trafen die ersten Gäste zu der Eröffnungsveranstaltung ein, die erst weit nach Mitternacht endete. Neugierde stand bei den Besuchern an erster Stelle, die von Überraschung abgelöst wurde. Georg Fiederer und Stefan Göler konnten eine erstaunliche Leistung vorweisen: in wenigen Wochen hatten sie die Räumlichkeiten der Obermühle, in der bis dahin die Elektrofirma ELTHA untergebracht war, in inspirierende Kunstsäle verwandelt. Die unterschiedlichsten Werke von Fotografie, abstrakten Bildern, Aktzeichnungen bis zu Objekten unterschiedlichster Coleur wurden dem Kunstinteressierten präsentiert und gaben einen Vorgeschmack auf die Arbeiten, die demnächst in der alten Mühle entstehen werden. Da, wo früher nüchterne Maschinen standen, weisen inzwischen Holzskulpturen auf die neue visionäre, künstlerische Nutzung der Räumlichkeiten hin.

Landrat Herbert Mirbeth, Kulturreferent Klemens Unger der Stadt Regensburg, Bürgermeister Georg Thaler, Hemaus zweiter Bürgermeister Gert Schmitt, der Vorsitzende des Kuratoriums für Europäische Kulturarbeit Josef Bezold, Beratzhausens zweiter Bürgermeister Michael Eibl und einige Gemeinderäte Beratzhausens hatten es sich nicht nehmen lassen, beim offiziellen Festakt zur Eröffnung der Kunstakademie am Samstag, den 19. Juli 2003 dabei zu sein. Landrat Herbert Mirbeth war eigens von einem anderen Fest herebei geeilt, da er die Akademie für einen wichtigen Faktor bezüglich der Thematik des regionalen Denkens hält, hier sei die Theorie in die Praxis umgesetzt worden, so Mirbeth. Der wirtschaftliche Nutzen in Ergänzung zu dem Gesundheitszentrum in Hemau sei für die Region der Schwarzen Laber nicht unbedeutend. Er würdigte weiter die Kraft, die aufgewendet werden mußte, um die Idee in die Praxis umzusetzen und sicherte die Unterstützung des Landratsamtes zu, die z.B. in Form der Werbung in den einzelnen Broschüren erfolgen soll.

Am Anfang sei die Arbeit des Kuratoriums für Europäische Kulturarbeit belächelt worden, doch inzwischen habe man sich einen gewissen Ruf erarbeitet, wobei nun "die Ernte in die Scheuer gefahren werden könne" so Beratzhausens Bürgermeister Georg Thaler. Die Kunstakademie trage dazu bei, dem Ort eine unverwechselbare Identität zu geben, die den kulturellen Aspekt in den Vordergrund stellen würde. Straßen, Beleuchtungen, Baugebiete etc.pp. hätte schließlich jede Gemeinde. Die von Georg Fiederer und Stefan Göler initiierte Akademie sei etwas Neues, Unverwechselbares.

Unger ging noch näher auf die Nähe des Gebäudes zum Wasser ein, welches Energie bei der künstlerischen Schaffung zurückgäbe und inspiriere, daher halte er die Standortwahl für ideal. Er hoffe, daß nun auch die Akademie austrahle. "Kultur darf sich nicht an politischen Grenzen orientieren", die Europaerweiterung müsse auch "ein Europa der geistigen Verbindung sein", was durch die Künstler gefördert würde. Die im Rahmen der am Montag beginnenden Sommerakademie anwesenden rumänischen Künstler stünden symbolhaft für eine Völkerverbindung.

Kunst regt ebenso zur Diskussion an, die ausgestellten Werke und die schrille Performance gaben Anlaß zu spontaner Kommunikation zwischen den Besuchern, ein Indiz, daß man sich mit den Objekten auseinandergesetzt hat.

Das nach Einbruch der Dämmerung begonnene Open Air - Kino ließ die Laber-Wiesen in einem anderen Licht erscheinen und bildete den Auftakt für eine Reihe derartiger kultureller Veranstaltungen, die Beratzhausen einen ganz neuen Touch geben werden.