Franz Xaver Staudigl arbeitete nach seiner Rückkehr aus dem Krieg - wie sein Vater - einige Monate als Waldarbeiter im Staatsforst am Högerlberg bei Hinterthann. Erst nach einigen Monaten konnte Staudigl wieder im Rathaus anfangen, wo er schon vor dem Einzug zur Wehrmacht als Lehrling tätig war.

Am Montag, dem 23. April 1945, waren mehrheitlich nur Frauen, Kinder und Senioren zu Hause, da die männliche Bevölkerung mittleren Alters Dienst an der Front leisten musste.

Ein wichtiger Augenzeuge, der sich an den Einmarsch der Amerikaner in Beratzhausen erinnert, ist Heinrich Hammer, der am 14. Juli 1936 geboren wurde und sein ganzes Leben in seinem Eltenhaus in Mitterkreith (Hausnummer 3) verbrachte.

Heinrich Hammers Einschulung war am 1.9.1942. Nach sechs Wochen Unterbringung seiner Klasse im Mädchenschulhaus in der Bahnhofstraße wurden er und die Mitschüler schließlich im Knabenschulhaus - zwischen Pfarrkirche und Gottfried - Kölwel - Platz - untergebracht. Im Klassenzimmer neben der Michaelskapelle wurden die Klassen 1 und 2 zusammen unterrichtet. Vom Klassenzimmer der 3 und 4 Klasse aus konnte man die heutige Bischof - Weig - Straße sehen.

Im April 1945 besuchte Heinrich Hammer die 3. Klasse. Seine Klassenleiterin war die beliebte Lehrerin, Frau Schaaf. Da der Schulweg wegen Fliegerangriffen immer gefährlicher wurde, machte sich Frau Schaaf große Sorgen um die ihr anvertrauten Schüler.

Der Schulweg von Mitterkreith nach Beratzhausen, der über die Hochfläche führte, wurde immer gefährlicher. Heinrich Hammer sollte deshalb dem Labertal entlang, im Schutz des Waldes gehen. Der Weg führte ihn so über den unteren Alleeweg, den Hohen Felsen und die Mariengrotte nach Mitterkreith, das zur damaligen Gemeinde Mausheim gehörte.

Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen wurde es ab Anfang April 1945 so gefährlich, dass die Schulkinder zu Hause bleiben durften. Bis 1.9.1945 war schulfrei. Heinrich Hammer nennt diese Zeit "die längsten Schulferien aller Zeiten."