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66 Jahre Freiheit - Gedanken zum 23. April 1945

Erstellt von leserbrief am 23-Apr-2011 10:31 (6236 gelesen)
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laber-jura.de erhielt folgenden Beitrag mit der Bitte um Veröffentlichung.
Am Tag des heiligen Georg endete in Beratzhausen der Nationalsozialismus. Georg gilt als Bannerträger der Kreuzfahrer, Drachentöter, Soldatenheiliger und als Symbol christlicher Tapferkeit schlechthin.

Oft habe ich mich mit meinem Freund Franz Xaver Staudigl, dem Altbürgermeister und Ehrenbürger Beratzhausens, über die Ereignisse am 23. April 1945 unterhalten.

Franz Xaver Staudigl war Kriegsteilnehmer und kehrte erst im Oktober 1945 nach Beratzhausen zurück. Den Einmarsch der Amerikaner am 23. April 1945 in Beratzhausen hat er somit nur aus Erzählungen seiner Familie und Mitbürger gekannt. Trotzdem war er als Heimatforscher bestens über das Geschehen informiert.

Sein Satz : "In Beratzhausen gab es keine Stunde Null" ist mir noch immer in Erinnerung. Beratzhausen wurde nicht durch Bomben zerstört wie die großen deutschen Städte. Die örtliche, bescheidene Stromversorgung, die durch die Wasserkraft der Schwarzen Laber ermöglicht wurde, musste nicht unterbrochen werden. Auch die Wasserversorgung blieb intakt.

Eine wichtige Rolle für die Information der Bevölkerung spielte das Telefon, obwohl es nur eine Handvoll Anschlüsse am Ort gab. Es war den Amerikanern lange nicht bewusst, dass die deutsche Zivilbevölkerung mittels Telefon bestens über den Vormarsch der Amerikaner Bescheid wusste. Von Beratzhausen aus telefonierte man mit Nürnberg und Neumarkt und war so über das Nahen der Amerikaner informiert.

Der letzte Beratzhausener Bürgermeister der NS - Zeit, Herr Fürbacher, setzte sich mit seinem Auto in den Bayerischen Wald ab. Dies konnte die einfache Bevölkerung, die kein Auto besaß, nicht.

Im Beratzhausener Rathaus waren wichtige Akten untergebracht. Dabei handelte es sich um Reichsjägerakten für das Gau Bayerische Ostmark. Da viele Nazis auch Jäger waren, wäre eine Identifizierung zahlreicher Nationalsozialisten möglich gewesen. Im Angesicht der Ereignisse interessierte sich jedoch niemand für diese Aufzeichnungen. Im Laufe einiger Jahre sind diese Schriftstücke verschwunden und wurden überwiegend als Heizmaterial in der von Mangel geprägten Nachkriegszeit verwendet.

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