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Sensationelles aus dem Bereich Heimatgeschichte ?

Erstellt von redaktion am 02-Oct-2016 18:30 (1780 gelesen)

laber-jura.de wurde gebeten, zu den 1150-Jahr Feiern im Markt Beratzhausen folgenden Beitrag zu veröffentlichen.

In letzter Zeit häufen sich die sensationellen Nachrichten aus dem Bereich der Heimatgeschichte in Beratzhausen.

Am Freitag, dem 16.9.2016, fand in der örtlichen Mehrzweckhalle ein Festakt zum Thema „1150 Jahre Markt Beratzhausen“ statt. Sicherlich wird der Ort Beratzhausen nach bisherigem Wissen im Jahre 866 erstmals schriftlich erwähnt. Historische Marktrechte für Beratzhausen sind jedoch nach Franz Xaver Staudigls „Heimatgeschichtslexikon“ (Seite 497) erstmals 1335 eindeutig nachweisbar. Wie kommt die Gemeinde Beratzhausen dazu, „1150 Jahre Markt Beratzhausen“ zu feiern ? Gibt es sensationelle Nachrichten aus der Heimatgeschichte, welche die interessierte Öffentlichkeit noch nicht kennt ? Wird Beratzhausen bereits 866 als Markt erwähnt ?

Im örtlichen Mitteilungsblatt vom 30.September 2016 wird auf Seite 12 erwähnt, dass in der Urkunde von 866 neben Pfraundorf auch Rechberg und Schrotzhofen erstmalig erwähnt werden. Staudigls Heimatgeschichtslexikon nennt als erste Erwähnung Rechbergs das Jahr 1351 (Seite 321) und für Schrotzhofen wird die Zeit um 900 thematisiert (Seite 322). Alois Dechant hat in seinem lesenswerten Buch, das den Titel „Frumdorf – Rehberg – Scornashoua“ trägt und bereits im Jahre 2007 erstmalig erschienen ist (ISBN 978 3 7847 1228 4), als erste Nennung Rechbergs das Jahr 1267 genannt (Seite 72). Schrotzhofen ist nach Alois Dechant (Seite 35) in der Zeit zwischen 889 und 891 als „Scornashoua“ erstmals erwähnt worden.

Wie kommt der Markt Beratzhausen dazu, im Mitteilungsblatt vom 30.9.2016 auf Seite 12 zu behaupten, dass Rechberg und Schrotzhofen bereits in der Tauschurkunde des Jahres 866 erstmals erwähnt werden ?

Falls es sensationelle Nachrichten aus der Heimatgeschichte gibt, so müssen die neuen Fakten für die interessierte Öffentlichkeit auf den Tisch.

Sollten jedoch fehlende Sachkenntnis oder Gleichgültigkeit der Grund sein, warum man irgendwelche „Fakten“ verbreitet, so stellt man sich selbst dadurch kein gutes Zeugnis aus.

Nicht nur die Mitbürgerinnen und Mitbürger in Rechberg und Schrotzhofen sind es wert, dass man ihre Heimatgeschichte ernst nimmt. Wer die Geschichte nicht kennt, der kann den Ort in der Gegenwart nicht fördern und ihn sicher nicht in die Zukunft führen.

Nicht ohne Grund hat uns Franz Xaver Staudigl einst gewarnt : „Die Heimatliebe erlahmt, wenn der Ort nicht vorankommt.“

Dietmar Kuffer


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