Der Saal im Brauereigasthof Goss war am Mittwochabend gut gefüllt, im Mittelpunkt stand jedoch Braumeister Josef Goss selbst: Er hatte zur Feier geladen, denn sein Märzen-Bier hat im März bei dem in Amerika ausgelobten World Beer Cup 2004 in der Kategorie „German Style – Märzen/Oktoberfest“ die Silbermedaille errungen. Vertreter der Kommunalpolitik, des Brauwesens sowie der Vereine und Stammtische von Deuerling gratulierten zu diesem Erfolg.

Josef Goss mit seiner Familie und der Silbermedaille. Fotos: Markus Bauer


In der Kategorie 23 gab es bei diesem Wettbewerb 18 Mitbewerber. Josef Goss war schon etwas überrascht und natürlich erfreut, dass die erste Teilnahme für ihn gleich so erfolgreich war. Am 5. Mai durfte er zusammen mit anderen Preisträgern aus der Region die Auszeichnung entgegennehmen. „Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte unserer Brauerei und in unserem Streben nach Qualität. Das zeigt, dass sich auch eine kleine Brauerei gegen die Großen behaupten kann“, stellte der Brauereichef bei seiner Begrüßung mit etwas Stolz fest. Die Feier nahm er zugleich zum Anlass, um ein großes Dankeschön zu sagen: Den Wirten, Vereinen, Abholmärkten und Endverbrauchern ebenso wie den Mitarbeitern und den Kollegen der in der Region produzierenden Brauereien. „Die Auszeichnung dient auch der Stärkung der Wirtschaftskraft in der Region“, meinte Josef Goss und schloss mit einem Dank an seine Familie, vor allem seinem Vater für die stetigen Investitionen, sowie seiner Frau und den Kindern für deren Verständnis und Unterstützung.

In Vertretung von Deuerlings Gemeindeoberhaupt Karl Jobst würdigte 2. Bürgermeister Wolfram Hiebsch den Erfolg der Brauerei. „Auch die Gemeinde Deuerling ist stolz auf dieses Ereignis. Wir wussten ja schon vorher, dass der Goss ein gutes Bier braut. Doch die Nachricht von der Silbermedaille war dann doch eine Überraschung. Die Gemeinde ist sehr stolz auf diesen Betrieb“, stellte der Kommunalpolitiker fest und bezeichnete die Brauerei Goss als „Aushängeschild für Deuerling, die Oberpfalz und ganz Bayern“. Hiebsch ging auf die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehende Historie der Brauerei Goss ein und kam über mehrere Stationen bis in die Gründungszeit des Ortes Deuerling (zirka 600 nach Christus), wo – so der 2. Bürgermeister - unter den Bajuwaren jedem Dorf die Berechtigung zum Bierbrauen gegeben worden sei.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, Dr. Werner Gloßner, kam eigens aus München zum Gratulieren. „Hier zeigt sich wieder einmal die hohe Qualität und der Charakter der kleinen Brauereien. Dass die Brauerei Goss ein gutes Bier braut, wussten wir schon vorher. Doch es ist positiv, dass dies durch diesen Erfolg bestätigt wurde“, meinte Dr. Gloßner. Peter Biersack, Leiter der Deuerlinger Blasmusik, verwies in seiner Gratulation darauf, dass das Ensemble seit seinem Bestehen mit der Brauerei Goss eng verbunden ist und natürlich bei den Proben nur dieses Bier getrunken wird. Mit dem eigens für diesen Anlass kreierten Marsch „Ja gibt’s denn so was aa, den Sepp sei Bier g’winnt in Amerika“, gratulierten die Musiker dem Bräu.

Zur vorgerückten Stunde ergriff Hans „Meggie“ Eichinger vom Stammtisch „D’Sauköpf“ das Wort und berichtete von einigen Deuerlinger Bürgern bzw. von kommunalpolitischen Vorkommnissen. Und er prophezeite, dass spätestens zur Fußball-WM 2006 das Goss-Bier wieder aus Amerika zurückkommt. Die Tatsache nämlich, dass bei dieser Sportveranstaltung nur amerikanisches Bier ausgeschenkt wird, interpretierte Eichinger wie folgt: „Aus den zwölf Flaschen, die Josef Goss an das Wettbewerbskomitee geschickt hat, werden wahrscheinlich zwölf Hektoliter gebraut.“

Der Leiter der Deuerlinger Blasmusik Peter Biersack bei seiner Ansprache.


Ein Grußwort sprach auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, Dr. Werner Gloßner.


Braumeister Josef Goss zapft ein so genanntes Zwickl-Bier.