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Mit dem Landrat Albert Löhner im Gespräch

Erstellt von Gast am 21-Nov-2003 18:30 (1813 gelesen)

Vorallem das Thema der Landkreisgrenzen übergreifenden Maßnahmen waren Inhalt des Gespräches der Redaktion von laber-jura.de mit dem Landrat des Landkreises Neumarkt Albert Löhner, der nicht unerhebliche neue zukunftsweisende Perspektiven für die gesamte Region sieht.
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Aus der Sicht Albert Löhners ist es unumgänglich auch Landkreisgrenzen übergreifend tätig zu werden. Einige Projekte wurden bereits in Zusammenarbeit mit seinem Regensburger Kollegen Herbert Mirbeth in Angriff genommen. Im Bereich des Tourismus würde allein schon die Schwarze Laber als verbindendes Element fungieren, wobei der gesamte Bereich hochinteressant für Naherholungstouristen sei, argumentiert Löhner. Konzepte wurden in Form einer Diplom-Arbeit bei Professor Werner Bätzinger vom Institut für Geographie der Universität Erlangen - Nürnberg erstellt, indem die zukunftsorientierte touristische Nutzung der Juratäler untersucht wurde, wobei die Region der Oberpfälzer Jura-Täler zwischen Nürnberg und Regensburg "als einer dieser typischen zentrennahen ländlichen Räume mit erheblichen Wirtschafts- und Infrastruktuproblemen" typisiert und unter dem Aspekt der Aufwertung des Bereiches Naherholung / Urlaub analysiert wurden. Ein weiteres derartiges Konzept wurde bereits 1999 durch die Regina GmbH, einer regionalen Innovationsagentur, in Auftrag gegeben, welches sowohl den Landkreis Neumarkt, als auch sieben Kommunen des Landkreises Regensburg im Tal der Schwarzen Laaber berücksichtigt. Um eine schrittweise Umsetzung zu gewährleisten, müsse das Landratsamt in koordinierender Form mit den Bürgermeistern der einzelnen Gemeinden tätig werden, wobei Ansätze bereits geschaffen wurden, erläutert Löhner die weitere Vorgehensweise Ein Beispiel für die erfolgreiche und fruchtbare Zusammenarbeit der Landkreise in einem anderen Bereich sei das Landschaftschutzprojekt nepomuk, so der Landrat.
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Doch das Ziel müsse eine stärkere interkommunale Zusammenarbeit auf allen Gebieten sein, fuhr Löhner in seinen Ausführungen fort. Im schulischen Bereich habe man dies bereits durch die gemeinsame Realschule, als auch das Gymnasium Parsberg praktiziert. Doch man müsse weiter neue Möglichkeiten der Effizienz auftun, um durch die Zusammenarbeit der Landkreise Kosten zu sparen. Dies könne unter anderem zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von Bauhöfen erfolgen. Man müsse die Region ganzheitlich sehen, die Gemeindeentwicklung übergreifend fördern und zwar ganz im Sinne der Agenda 21, mit ihrem Kreisleitbild und und der in diesem Zusammenhang propagierten Nachhaltigkeit. Durch die Förderung von Sozialem und Kultur durch ein regionales Entwicklungskonzept könne man eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität erreichen.
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Auf die Frage, wie sich die wirtschaftliche Situation im Landkreis Neumarkt darstelle, antwortete der Landrat, sie sei im allgemeinen angespannt, wobei sich die finanzielle Situation der einzelnen Gemeinden höchst unterschiedlich entwickelt habe. Allerdings hätten lediglich drei Gemeinden im Jahre 2002 Schwierigkeiten gehabt, einen Haushaltsplan für das Folgejahr aufzustellen. Die Zeiten würden nicht besser, so Löhner, daher müsse man Sparkonzepte entwickeln, wofür man eine eigene Kommission eingesetzt habe, die sowohl die Personalkosten als auch die Sachmittel unter die Lupe nehmen würde. Kürzungen habe es bis dato nicht gegeben und er wolle auch nicht bei den freiwilligen Leistungen beginnen, da hier Hilfe zur Selbsthilfe gegeben würde. Das bürgerliche Engagement habe gerade in schwierigen Zeiten einen sehr hohen Stellenwert.
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Generell herrsche im Landkreis Neumarkt keine akute Not, zumal man die fünf-niedrigste Kreisumlage in Bayern zu verzeichnen habe. Im Übrigen würde man für die Förderung der Region das leader-Programm voll ausschöpfen, wobei die Regina GmbH eine nicht unerhebliche Rolle spielen würde. Auf diese Weise konnten mit Hilfe von EU-Mitteln eine Reihe von Projekten verwirklicht werden.

Etwas gespalten steht Löhner der Verwaltungsstrukturreform gegenüber, die eine Behördenzusammenlegung vorsieht und eine Streichung der staatlichen Beratungen. Der Staat könne sich nicht von jeglicher Beratungstätigkeit zurückziehen untermauerte er seinen Standpunkt. Allerdings sei eine Strukturveränderung unumgänglich, ebenso wie eine Aufgabenreduktion der einzelnen Behörden.

"Die Struktur muß den Aufgaben folgen, nicht umgekehrt" bekräftigte Löhner seine zukunfts- und realitätsorientierten pragmatischen Aussagen.


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