Die Bürgerinitiative Ausbau Johann-Ehrl-Platz in Beratzhausen ist mit der Bitte an laber-jura.de herangetreten, einen Leserbrief zu veröffentlichen. Dieser Bitte wurde entsprochen. Der Leserbrief gibt die Meinung des Verfassers wieder.

Regensburger Wochenblatt
-Redaktion-
Im Gewerbepark B 10
93059 Regensburg

Zum Artikel auf Seite 14 des Regensburger Wochenblattes vom Mittwoch, den 26. September 2007 mit der Überschrift "Ist’s Verschwendungssucht oder sparsamer Weitblick?"

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Verwunderung habe ich Ihren obigen Artikel im Wochenblatt gelesen. Sie geben darin nur die Meinung von Bürgermeister Thaler aus Beratzhausen zu dem Bürgerbegehren gegen den überteuerten mit Granit gepflasterten Ausbau des Johann-Ehrl-Platzes wieder, ohne die Initiatoren dieses Bürgerbegehrens überhaupt hierzu anzuhören, wie es sicherlich guter journalistischer Arbeit entsprechen würde.

Zum Sachverhalt ist festzustellen, dass diese Baumaßnahme im Jahr 2005 mit 100.000 Euro, 2006 mit 200.000 Euro und 2007 plötzlich mit 432.000 Euro veranschlagt wurde. Bleibt es nun dabei, oder wird es noch teuerer? Der hochverschuldete Markt Beratzhausen kann sich solche Ausgaben nicht leisten, zumal in den nächsten Jahren viele Millionen Euro für die Schulsanierung und das Klärwerk von Bürgerschaft und Gemeinde aufzubringen sind.

Tatsache ist, dass Bürgermeister Thaler das Bürgerbegehren unter allen Umständen verhindern wollte und vor dem Verwaltungsgericht kläglich gescheitert ist. Er versucht jetzt seine Niederlage in der Öffentlichkeit zu beschönigen. Hat er Angst vor einer demokratischen Abstimmung der Bürgerschaft?

Die Aussage von Thaler, dass die von der Bürgerinitiatve gewünschte Ausbauart 385.000 Euro kosten soll ist völlig aus der Luft gegriffen und einfach falsch. Diese Fantasiezahl hat er sich selbst zu Recht gelegt, ohne mit uns vorher darüber zu sprechen. Wir gehen von einem Bruchteil dieser Summe aus.

Die Aussage, dass die Kosten von 432.000 Euro zu 60 % bezuschusst werden, ändert nichts an der Verschwendung von Steuergeldern, ob vom Staat oder von der Gemeinde.

Bei unserem kostengünstigen und eine Ruhezone enthaltenden Vorschlag mit Grünfläche im Ortszentrum müssen selbstverständlich ebenfalls staatlich Zuschüsse beantragt werden. Der Staat fördert sicherlich auch eine sparsame Platzgestaltung lieber als die vorgesehene teuere Variante des Bürgermeisters.

Eine zusätzliche Belastung der Gemeindekasse durch das Bürgerbegehren mit 185.000 Euro, wie von Thaler behauptet, ist die Wahrheit auf den Kopf gestellt. Wir wollen mehr als diese Summe einsparen!!l

Das Demokratieverständnis von Bürgermeister Thaler wird durch seine Aussage gekennzeichnet, dass für ihn auch ein erfolgreicher Bürgerentscheid keinerlei Verpflichtung bedeutet, dem Bürgerwillen zu entsprechen. Hier irrt sogar Herr Thaler! Ein Jahr bindet ein solcher Bürgerentscheid auch ihn und er darf in dieser Zeit nichts anderes veranlassen, auch wenn es ihm schwer fallen sollte, einmal seinen Kopf nicht durchgesetzt zu haben. Knapp 600 Unterstützer/innen des Bürgerbegehrens werden alles wachsam beobachten.

Im März 2008 finden Kommunalwahlen statt und die Karten werden dann auch im Markt Beratzhausen neu gemischt. Dieser "Bürgerentscheid" ist dann aber von allen zu beachten. Sturheit siegt nicht immer.

Ich bitte Sie, aus Gründen einer fairen und ausgewogenen Berichterstattung, die vorstehende Stellungnahme in der nächsten Ausgabe des REGENSBURGER WOCHENBLATTES zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Oswaid Kaiier
Sprecher der Bürgerinitiative
Ausbau Johann-Ehrl-Platz
in Beratzhausen

Zusatzbemerkung.

Im Regensburger Wochenblatt vom 10. Oktober 2007 - auf Seite 4 - wurde der vorstehende Text - mit kleinen Kürzungen - veröffentlicht. DIESES SCHREIBEN IST UNGEKÜRZTl!!