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Hauptthema Gemeinderatssitzung: Gesundheitsregion

Erstellt von Gast am 09-Jan-2004 09:58 (1676 gelesen)

Die erste Gemeinderatssitzung des Jahres 2004 am vergangenen Donnerstag beschäftigte sich hauptsächlich mit der Darstellung des Konzeptes bezüglich der Gesundheitsregion Jura, wobei Architekt Dipl. Ing. Theodor Henzler einen ausführlichen Sachstandsbericht abgab.

Theodor Henzler, der sich bereits im Rahmen anderer Projekte ausführlich mit den Themen gesundes Wohnen, Ökologie und Naturschutz sowie der Moderation von Bürgerbeteiligungen befaßt hat, wurde vom Landkreis mit der Bestandserhebung und der Moderation des Projektes Gesundheitsregion Jura beauftragt. In diesem Zusammenhang stellt er nun in den acht beteiligten Gemeinden den momentanen Sachstand und die Palnungen vor, um die Entwicklung der Vision voranzutreiben.

"Gesundheitsregion": Neues Profil für die Gemeinden
Nach einer kurzen Einführung in das Konzept des aus dem ehemaligen Krankenhaus Hemau hervorgehenden Gesundheitszentrums, welches offiziell seit dem 01. Januar diesen Jahres besteht, ging er zu der geplanten Vernetzung der gesamten Region über.

Das neue Profil "Gesundheitsregion" solle, so Henzler, eine Aktivierung des Fremdenverkehrs nach sich ziehen, wobei ein möglichst großer Nutzen für die Gemeinden zu ziehen sei. Vorallem Beratzhausen sei aufgrund seiner Fremdenverkehrsgeschichte hierfür geradezu prädestiniert.

Man wolle die Bevölkerung für die Gesundheit in Form von Prävention statt Reparatur durch Vorträge etc. sensibilisieren, und gleichzeitig die vorhandene Natur durch erweiterten Schutz und Pflege aufwerten. Die regionale Vermarktung stelle einen weiteren Punkt in dem Konzept dar und solle sowohl den Gästen als auch den Bürgern zu Gute kommen. Ein Regionalladen solle zum einen die Kommunikation zwischen Erzeuger und Verbraucher vertiefen als auch zum anderen zu einer populären Anlaufstelle ähnlich einem Fremdenverkehrsamt werden.

Gesamtgesellschaftlich sei ein derartiges Projekt ebenfalls zu begrüßen betonte Henzler, denn in die momentan durch die Medien verbreiteten Gesundheitsreformen trügen lediglich zur Kostenumverteilung bei, durch eine Gesundheitsregion würden jedoch Kosten durch Krankheitsabwendung eingespart.

Strategie der Umsetzung
Der Architekt stellte zwei Strategieformen der Umsetzung vor, wobei er die eine aufgrund der schlechten finanziellen Situation der Kommunen gleichzeitig verwarf. Man könne auf der einen Seite eine Realisierung durch massive Investitionen und die Ausschöpfung von Fördergeldern erreichen, dies sei allerdings mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden, daher kaum realisierbar. Jedoch gäbe es eine zweite Strategie, die sich nach dem Motto "Regionalentwicklung braucht Herz" richten würde. Da 80 % der Krankheiten in dem Gesundheitszentrum in Zusammenspiel mit einer naturnahen Zusatztherapie behandelt werden könnten gäbe dies in Zusammenhang mit einer sympathischen Gesundheitsregion der Region ein einzigartiges Profil, das es zu vermarkten gelte.

Kommunikation zur Bewußtseinsbildung
Private Investitionen könnten durch Kommunikation hervorgerufenen Bewußtseinsbildung angestoßen werden. Man müsse durch intensive Moderation eine aktive Bürgerbeteiligung initiieren. Die Koordination des Prozesses, sowie die Imagebildung seien in diesem Zusammenhang jedoch nicht außer Acht zu lassen. Persönliche Gespräche, eine intensive Zusammenarbeit mir dem Gesundheitszentrum, die Nutzung sämtlicher Medien und der Aufbau eines Regionalbüros seien hier die Eckpfeiler. Auch würde er eine Wiederbelebung der Arbeitsgruppen, die sich im Rahmen des regionalen Entwicklungskonzeptes gebildet hatten, begrüßen. Es müsse nach Erhebung der Bestandsdaten ein regionales Design mit einem neuen Marketingkonzept entwickelt werden fuhr Henzler in seinen Ausführungen fort. Die Gemeinden sollten hier eine Vorbildfunktion erfüllen.

work-shops zur Ideensammlung
Im Rahmen eines work-shops wolle man die Ideen aller Gemeinden sammeln. Desweiteren stellte Henzler zur Diskussion, in den Flächenntzungsplänen die Ausweisung eines Sondergebietes "Gesundheit" in Betracht zu ziehen, zumal er bereits Anfragen von möglichen Investoren gehabt habe. Prospekte der Werbegemeinsschaft Labertal sollten ganz auf das Thema "Gesundheit" ausgerichtete werden, desweiteren müsse die Vernetzung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen den einzelnen Orten der Gesundheitsregion und dem Gesundheitszerntuim Hemau vorangetrieben werden. Ökologisches Bauen und eine Gestaltungssatzung zur Festlegung der baulichen Erscheinung der Region sowie eine baubiologische Qualifizierung seien weitere Ziele im Gesamtkonzept.

Thaler: "Beratzhausen verschließt sich nicht"
Nach seinen Ausführungen stellte Henzler konkrete Fragen an den Marktgemeinderat, die von Bürgermeister Thaler beantwortet wurden. Das Mitteilungsblatt sei für Publikationen offen, so Thaler, allerdings müsse es sich um eine konstruktivere Aktion aller Gemeinden handeln, hier höre man noch zu wenig aus Hemau. Zu einer Abklärung der Zwischennutzung des Wiendl-Geländes für die Errichtung eines Regionalladens sei er jederzeit bereit. Die Ausweisung eines Sondergebietes "Gesundheit" im Flächennutzungsplans halte er für zweitrangig, eine Neuausrichtung des Regionalprospektes stelle kein Problem dar, jedoch in Bezug auf die zur Verfügungstellung von Finanzen wand der Bürgermeister ein, daß hier ein kritischer Punkt sei, und zunächst der Landkreis die Vorreiterrolle übernehmen müsse, Beratzhausen sich jedoch nicht generell verschließen wolle, sobald erste sichtbare Erfolge zu verzeichnen seien.

Diskussion mit den Gemeinderatsmitgliedern
Auch die Gemeinderatsmitglieder sahen einige Kritikpunkte an dem Konzept. So wand Andreas Niebler ein, daß er Bedenken bezüglich der Ausrichtung des Krankenhauses aufgrund der momentanen Tendenz zum Zurückfahren der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen habe und die Region den höheren Ansprüchen von Privatpatienten nicht genügen würde. Henzler entgegnete jedoch, daß alle Leistungen des Gesundheitszentrums von den Krankenkassen übernommen werden würden.

Auf die Frage aus den Reihen der Gemeinderäte, inwieweit sie etwas zu der Realisierung des Projektes beitragen könnten, entgegnete der Architekt, daß sie auf der kommunikativen Ebene gefordert seien, zum Bespiel durch Anregungen in Form von Gesprächen in den Gastwirtschaften und mit den Landwirten bezüglich gesunder Kost beziehungsweise der Landschaftspflege.

Michael Eibl gab aufgrund der Erfahrungswerte des Vermarktungskonzeptes Beratzhausens zu bedenken, daß die Glaubwürdigkeit der Marketingstrategie unabdingbar sei. Die Marktgemeinde habe desweiteren bereits einen Schritt in die Richtung Gesundheit durch sein Konzept des Naherholungsortes und die Kampagne "Wohnen wo andere Urlaub machen" getan, fuhr Eibl fort und plädierte abschließend für einen Appell an die anderen Gemeinden, auf die Glaubwürdigkeit zu achten.

Die Frage nach einer genauen Zeitschiene wurde mit einem fließenden Übergang vom normalen Krankenhausbetrieb in ein Gesundheitszentrum beantwortet.

Die weiteren Tagesordnungspunkte befaßten sich mit trockneren Themen, nämlich den Finanzen. So wurde die Jahresrechnung für das Jahr 2002 mit den von dem Prüfungsausschuß festgestellten Abweichungen formell abgehandelt, die Prüfungserinnerung durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband bezüglich der Kanalbenutzungsgebühren in Zusammenhang mit der Aufforderung zur Nachkalkulation zur Kenntnis genommen.

Städtebauförderungsprogramm 2004
Dem Jahresnatrag zum Städtebauförderungsprogramm 2004 in Höhe von Euro 154.000,-- wurde zugestimmt, wobei Thaler zu Bedenken gab, daß man die Maßnahmen zwar im Vorfeld anmelden müsse, es jedoch keineswegs absehbar sei, welche Projekte aufgrund der finanziellen Situation des Marktes in Angriff genommen werden könnten. Die aufgelisteten Zahlen seien jederzeit verschiebbar. Für Privatmaßnahmen wurden 15.000,-- Euro einkalkuliert, das Sanierungshonorar wurde mit 3.000,-- Euro beziffert, die Städtebauliche Beratung durch A.B. Dömges mit 5.000,--, die Privatsanierung Demal mit 31.000,-- Euro und der Ausbau des Johann-Ehrl-Platzes mit Euro 100.000,--


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