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Mobilfunkstation auf der Burg abgelehnt

Erstellt von Gast am 31-Oct-2003 07:49 (1943 gelesen)

Haupttagesordnungspunkte der Bürgerversammlung in Parsberg am vergangenen Donnerstag war die Errichtung einer Mobilfunkstation auf der Burg und die Vorstellung der Planung eines SB-Marktes mit Parkgaragen im Ortszentrum.Skaliertes Bild

Der Saal des Gasthofes Bärenkeller war erwartungsgemäß und der Brisanz der Themen entsprechend voll. Gleich zu Beginn der Versammlung wurden Informationen durch den Mitarbeiter Glitsch des TÜV über die Strahlenbelastung einer Mobilfunkanlage gegeben, um diesbezügliche Unsicherheiten durch Fakten aus dem Weg zu räumen. Anhand von Diagrammen, Tabellen und Grafiken wurden eingehend die Grenzwerte, die Verordnungen, die momentane Belastung und die Abhängigkeiten der Strahlung vom Standort erläutert. So wurde zunächst festgestellt, daß man sich in Parsberg weit unter den vorgegebenen Grenzwerten befindet. Die geringste Strahlung wird unterhalb einer Antennenstation gemessen, hingegen die stärkste auf der gegenüberliegenden Seite, wobei sie mit der Entfernung rapide abnimmt. Eine möglichst erhöhte Lage minimiert die Strahlenbelastung im Umfeld und ermöglicht auf der anderen Seite eine bessere Leistung. Nach den allgemeinen Erläuterungen ging Glitsch auf den Parsberger Fall im Detail ein. Auf der Burg seien bereits Sendeanlagen installiert, die in die Stationen der Betreiber O2 und E+ bei einer Verlagerung von dem Silo auf die Burg integrieret würden. Die Betreiber hätten in ihrer Argumentation die Netzplanungsberechnungen angeführt, wobei sich momentan hinter der Burg ein Funkloch befände, daß auf diese Weise geschlossen würde, ohne die Strahlenbelastung zu erhöhen. Ein anderer angedachter Standort in der Nähe des Schwimmbades habe zwar den Vorteil, außerorts zu liegen, jedoch auf der anderen Seite den Nachteil der schlechteren Versorgung und der daraus resultierenden Notwendigkeit, einen weiteren Mast aufstellen zu müssen, da in Parsberg die geographischen Voraussetzungen aufgrund seiner hügeligen Landschaft problematisch seien.
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Denkmalschutz strikt gegen Mobilfunkanlage auf der Burg
Ein Publikumseinwurf, die Anlage dürfe aus Sicht des Denkmalschutzes auf keinen Fall auf der Burg gebaut werden, sonst müsse man noch an diesem Tage beginnen, dagegen etwas zu unternehmen veranlaßte Bürgermeister Josef Bauer, diese Bedenken auszuschalten, indem er die Stellungnahme des Denkmalschutzes auszugsweise verlas, aus der hervorgeht, daß die Errichtung einer Mobilfunkanlage strikt abgelehnt wird, da es sich um eine wesentliche gestalterische Verschlechterung handle, wobei sowohl das Gesamtbild als auch die Fernwirkung der Burg erheblich beeinträchtigt würden. Außerdem könne man den Anwohnern nicht gestalterische Maßnahmen vorschreiben und auf der anderen Seite eine derartige Anlage installieren. Bauer führte weiter aus, man habe die Betreiber zur Diskussion eingeladen, sie seien jedoch verhindert. Da sich auch der Bauausschuß der Stadt Parsberg gegen eine Mobilfunkanlage auf der Burg ausgesprochen habe, müsse man nun einen neuen Standort suchen, allerdings hätten die Betreiber inzwischen den Bauantrag zurückgezogen. Die Bezirksfinanzdirektion, die ebenfalls zu der Veranstaltung eingeladen worden sei, war jedoch auch nicht erschienen, hatte dem Bauantrag zugestimmt, ohne die Stadt Parsberg zu informieren. Nach Anfrage Parsbergs, wieso man nicht in die Planungen involviert worden sei, habe man zur Antwort bekommen, dies ginge die Stadt nichts an. Doch Bauer konnte die Bürger beruhigen, da auch das Landratsamt gegen die Errichtung des Mastes sei, das gleiche gelte für die untere Naturschutzbehörde.
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SB-Markt mit Parkgarage und Stellplätzen
Nach dieser mit Beifall aufgenommen Nachricht ging man zum Tagesordnungspunkt zwei über, die Errichtung eines SB-Marktes mit Parkplätzen und Parkgarage. Die Grundlage für dieses Projekt bilde die Tatsache, daß im Zentrum lediglich noch ein Lebensmittelversorger vorhanden sei, der inzwischen auch bereits Druck ausübe, da die Parkplatzsituation innerorts nicht mehr tragbar sei. Man wird dem entgegenwirken, indem eine Parkgarage mit 408 Stellplätzen auf dem städtischen Anwesen neben dem Eibl-Grundstück geschaffen wird, auf dessen Decke ein SB-Markt, respektive die Norma mit 700 qm Verkaufsfläche auf einer Gesamtfläche von 1050 qm und weiteren 64 Stellplätzen errichtet werden soll. In den Kassenraum des Supermarktes sollen ein Bäcker und ein Metzger integriert werden, wobei sich sicherlich örtliche Anbieter bewerben weden. Der mit der Planung seit zwei Jahren beauftragte Parsberger Architekt Alfons Wolf erläuterte das Projekt im Detail, wobei die Planung bereits vom Stadtrat genehmigt worden sei und nun im Landratsamt vorliegen würde. Die Parkgarage habe den Vorteil, daß sie aufgrund der Hanglage fast ebenerdig einzufahren sei und mit 2/3 Tageslicht nicht den Chahrakter einer Tiefgarage aufweisen würde. Die Erschließung des Geländes könne sowohl von der Staatsstraße 2234 als auch von der Dr. Boecale-Str. gewährleistet werden, wodurch eine unmittelbare Verknüpfung zum Zentrum der Stadt gegeben sei. Wie auch die Projektleiterin Karin Bönisch aus München, die seit ca. 7 Jahren in erster Linie mit der Projektierung von Gewerbebetrieben in Zentrumsnähe befaßt ist, brachte Wolf zum Ausdruck, daß der SB-Markt bereits in die Vorplanungen mit einbezogen worden sei und genaue Vorgaben gemacht habe, da er der Hauptmieter sein wird. Doch habe m an auch Auflagen der Städtebauförderung berücksichtigen müssen, wie z.B. eine klare Baustruktur und -gliederung.

Um eine Nutzung der sich auf dem Gelände momentan noch befindenden Parkplätze über den Winter zu gewährleisten wird man im Frühjahr mit den Baumaßnahmen beginnen, wobei Ehrenbürger Ludiwg Freitag die Zusage gemacht habe, seine Parkplätze während dieser Zeit zur Nutzung frei zu geben. Die Fertigstellung ist für September nächsten Jahres geplant.
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Haushaltssituation und allgemeine Informationen
Die Parkgarage wird der Stadt Parsberg Kosten in Höhe von € 500.000,-- verursachen, so der Kämmerer der Stadt Stefan Schmidmeier, der im Anschluß die gesamte Haushaltssituation mit genauem Zahlenmaterial erläuterte. Bürgermeister Bauer kommentierte die Haushaltssituation mit einem Gesamtvolumen von 11,7 Mio Euro, den zu finanzierenden Baumaßnahmen wie Parkgarage, Entwässerung und Hauptschulsanierung als "angespannt, aber nicht ganz hoffnungslos". Positiv sei ein nicht unerheblicher Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen, was auf die vielen angesiedelten mittelständischen Unternehmen zurückzuführen sei.

Einige Fakten, wie z.B. die gute Vermarktung der ausgewiesenen Bauplätze am Kalvarienberg 2, von denen lediglich noch acht Stück zum Verkauf stünden, das Interesse von drei Investoren an dem Eibl-Grundstück und Zahlenmaterial des Bürgerbüros über die Bevölkerungsstruktur rundeten die Bürgerversammlung ab.






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