Facettenreiche Ausstellung der Kunstgilde Parsberg im Beratzhauser Zehentstadl
Kategorie : ehemaliger Landkreis
Veröffentlicht von Gast am 20-Sep-2003 18:29
Künstlerisch ausgereifte Werke, der verschiedensten Stilrichtungen sind derzeit im Beratzhauser Zehentstadl zu bewundern. Die ausdrucksstarken Werke stammen allesamt von Mitgliedern der Kunstgilde Parsberg. Im Rahmen einer Vernissage am vergangenen Freitag wurde die Ausstellung durch den ersten Bürgermeister Beratzhausens Georg Thaler und den Vorsitzenden des Kuratoriums für Europäische Kulturarbeit Josef Bezold eröffnet.Original-Bild

"Auch eine Gebietsreform hat es nicht geschafft, uns auseinander zu bringen" betonte Bürgermeister Thaler bei seiner Ansprache und bezog sich darauf, daß die Mitglieder der Parsberger Kunstgilde alle aus dem ehemaligen Landkreis Parsberg kommen und ergänzte diese Aussage mit der Tatsache, daß diese Ausstellung bewußt auf die Region abgestellt sei und der Jura das verbindende Element darstelle. Josef Bezold rief den langen Weg Beratzhausens zu einer Kulturmetropole der Oberpfalz in Erinnerung. Ein derartiges Profil, wie es die Marktgemeinde inzwischen hat, sei nicht alltäglich und müsse weiter gepflegt werden. Die Erdverbundenheit der Oberpfälzer lasse die Offenheit gegenüber der Kunst erst zu. Auch Bezold bezog sich auf die Verbindung durch den Jura und die daraus resultierende Seelenverwandschaft Beratzhausens mit Parsberg.
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Die Palette der ausgestellten Kunstwerke reicht von Skulpturen aus Glas über abstrakte Werke bis zur gegenständlichen Malerei. So war die Intention Josefine Dambowys, die filigrane Frauenfiguren aus Glas erschaffen hat, eine hommage an die Ästhetik des weiblichen Geschlechts. Die Titel der Drucke Franz Ferschs lassen auf eine tiefe Verwurzlung im Alten Testament schliessen, Bettina Prolls moderne Collagen faszinieren durch ihre starke Ausdruckskraft, die "Studie zu Salome" von Franz Fersch durch die Zartheit des abgebildeten Mädchens. Sofort in den Bann gezogen wird der Besucher von den blauen, durch ihre Komplexität ins Auge fallenden Werke Heribert Krotters, die bei genauer Betrachtung interessante Details preisgeben. Albert Fromms Bilder sind von ihrer konzeptionellen Auslegung geprägt, "der Akt männlich" und "der Kopf eines Kindes" von Boris Roeser-Müller haben durch die Heraushebung bitterer Züge etwas Erschreckendes. Sowohl Helga Lore, als auch Luise Unger haben sich für die Präsentation moderner Malerei entschieden, Christine Scheuere-Grötsch für aufwendige Collagen aus Stoff. Im Gegensatz hierzu stehen die sehr gegenständlichen Stilleben Theodor Franz's.

Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich für jeden Kunstinteressierten, denn Kunstwerke können kaum beschrieben werden, sondern erst die individuelle Betrachtung kann ihnen gerecht werden, zumal sich in ihnen immer etwas von der Seele eines jeden Künstlers wiederspiegelt.