Stadtratssitzung
Kategorie : Velburg
Veröffentlicht von Gast am 23-Jun-2004 16:42
Die Erweiterung der Kläranlage in Hollerstetten und die Errichtung einer Photovolatik - Anlage auf den Dächern der Schule und des Bauhofes waren ebenso Themen der letzten Stadtratssitzung in Velburg wie weitere Maßnahmen in Bezug auf die Dorferneuerung Wiesenacker.

Während die Kanalbauarbeiten Harenzhofen und Matzenhofen noch in Gange sind, wurden Deusmauer, Lengenfeld und Bereiche vom Ober- und Unterwiesenacker, allesamt zum Abwasserbereich "Labertal II"gehörend, bereits an die zentrale Kläranlage in Hollerstetten angeschlossen. Da Ronsolden aus dem Abwasserbereich III ebenfalls an die zentrale Anlage angeschlossen werden soll, wurde eine Erweiterung der Kläranlage notwendig, wobei die Bauphase bereits begonnen hat. Aufgrund räumlicher Grenzen plant man die auf bis zu 11.000 Einwohner ausgerichtete Anlage und die Abwasserreinigung durch Aufwuchskörper aufzurüsten, wodurch die vorhandenen Belebungs- und Nachklärbecken laut Aussage Kai Christensens vom Ingenieurbüro Bauer aus Regensburg ausreichten.

Entscheidung für günstigere Variante
Christensen erläuterte die zwei technisch gleichwertigen Verfahren, die darauf beruhen, daß diese Körper durch Siebrechen im Auslauf des Beckens gehalten werden. Bei der einen Limpor - Variante bestehen die Aufwuchskörper aus einer Art Schaumstoffmaterial, beim EVU-Verfahren aus festem Material. Letzteres sei sowohl bei der Investition als auch im Unterhalt um ein Drittel günstiger als das Limpor-Verfahren. Daher entschied man sich im Stadtrat für die preisgünstigere EVU-Variante.

Dorferneuerung Wiesenacker
Bürgermeister Bernhard Kraus stellte die Entwicklung der Dorferneuerung Wiesenacker als ausgesprochen positiv dar und führte als Beispiele die Anlage von Park- und Grünflächen, den Ausbau der Gehermühlstraße und die Sanierung der Kirchentreppe an. Anerkennend erwähnte er desweiteren die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Teilnehmergemeinschaft und Direktion für ländliche Entwicklung Zu einer zukunftssicheren Gestaltung und der Sicherung der Grundstrukturen gehöre im Falle Wiesenacker vorallem auch die Verbesserung der Wassersituation. Daher beschloß man die Sanierung des Mühlbaches in Unterwiesenacker, da sich das alte künstliche Bachbett in einem desolaten Zustand befindet und die Gefahr von Überschwemmungen birgt.

Diskussion um Photovoltaik
Für längere Diskussionen sorgte die Vorstellung des Planungen zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern von Schule und Bauhof durch den regionalen Energieverein. Dieser Verein, vertreten durch Paul Hollfelder setzt sich für den Einsatz von regenrativen Energien ein. Das von Hollfelder vorgestellte Projekt umfaßt die Installation einer 40 KW-Anlage mit 400 Quadratmetern auf dem Bauhof in Velburg und dreier 20 KW-Anlagen auf den 1200 Quadratmetern Dachflächen des Schulgebäudes. Der Energiesparverein würde die Investitionskosten in Höhe von Euro 450.000,-- tragen und im Gegenzug die Energievergütungen zwischen 55,1 und 57,4 Cent pro Kilowatt erhalten. Dachertragsanteile wolle man laut Hollfelder an Investoren veräußern, wobei die Stadt als Dacheigentümer zwei Prozent per anno der Einspeisevergütung erhielte. Eine andere Variante sei die direkte Nutzung durch die Stadt als Investor. Im Stadtrat wurde zum einen die Meinung vertreten, man solle bei einer derartigen Rendite zumindest die Anlage auf dem Bauhof selber betreiben. Andere Ratsmitglieder befürchteten aufgrund der ungünstigen Dachausrichtung im Bereich der Schule einen geringeren Ertrag als angenommen. Michael Pfeiffer (CSU) stellte generell die Frage: „Brauchen wir das überhaupt". Man solle lieber den Einsatz nachwachsender Rohstoffe fördern. Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen wurde das Thema letztendlich vertagt.