Von Schrotzhofen / Beratzhausen nach Südafrika zur Unterstützung Aids-Kranker
Kategorie : Überregional
Veröffentlicht von Gast am 29-May-2004 12:36
Original-BildDie in Schrotzhofen / Beratzhausen geborene Mallersdorfer Schwester Regilind Eichenseher hat bereits 1973 ihre Heimat verlassen und ist nach Südafrika gegangen, um dort Menschen in Not zu helfen. Seit vielen Jahren ist sie dort in einem Hospiz für Aids-Kranke tätig, das jedoch nur durch Spenden aufrecht erhalten werden kann. Alle fünf Jahre reist sie in ihre alte Heimat und versucht immer wieder erneut Menschen zu finden, die dieses Projekt unterstützen.

Vor über 40 Jahren trat die aus Schrotzhofen stammende Regilind Eichenseher in den Orden der Mallersdorfer Schwestern ein, war nach ihrem Novizenjahr 11 Jahre mit der Küchenleitung des Priesterseminars in Eichstätt betraut, um dann 1973 nach Nkandla / Zululand in Südafrika zu gehen, wo sie bis zu ihrem Eintritt in das Rentenalter in einem Missionskrankenhaus, daß später durch den Staat übernommen wurde, wiederum in Küche und Hauswirtschaft zu arbeiten.

Original-BildHospiz für Aids-Kranke
Eine alte Missionsstation der Trapisten in Maria Ratschitz, 1888 von Abt Pfanner erbaut, in dem Kriegsjahr 1939 verwaist, und anschließend bis zur Aussiedlung der Schwarzen im Rahmen der Apartheit 1969 von den Franziskanern genutzt, ist inzwischen zur zweiten Heimat der Nonne geworden. Drei Mallersdorfer Schwestern aus Nkandla, eine Ärztin, eine farbige Lehrerin und eben Regilind Eichenseher hatten sich zusammengeschlossen und eröffneten dort ein Hospiz für Aids-Kranke im Endstadium, die keinerlei Angehörige haben, die sie pflegen können. Zehn Betten stehen für die Sterbebegleitung zur Verfügung, wobei in Maria Ratschitz Erwachsenen betreut werden, für Kinder stehen andere kirchliche Einrichtungen zur Verfügung., so leitet zum Beispiel Pater Gebhard in Mandini ein Waisenhaus für aidskranke Kinder.

Immenses Aids-Problem
Das Aids-Problem in Südafrika sei immens, berichtet Schwester Regilind. Das Land sei voller Gegensätze, doch die meisten, gerade in Deutschland wüßten nicht, daß die Rate der HIV-Infizierten dort bei 60 % liegt, 15 % der Angestellten in den Krankenhäusern sich ebenfalls infiziert haben, wobei 80 % der dort behandelten Patienten HIV positiv sind. Man schweige diese Krankheit in Südafrika tot, meint Schwester Regilind. Daher würde ihr Hospiz, daß neben den drei Mallerssdorfer Schwestern noch eine Krankenschwester und drei Helferinnen beschäftigt, auch nicht nur in der Sterbebegleitung aktiv sein, sondern auch ein Jugendteam unterhalten, daß in Schulen und Haushalte geht, um die Menschen zum einen aufzuklären und ihnen zum anderen Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben, die eine weitere Ausweitung der Krankheit verhindern sollen

Prävention
Ein weiteres aus den vielen Aids-Todesfällen resultierendes Problem sei die ständig steigende Zahl der Waisenkinder. Diese Kinder würden entweder in den Großfamilien verteilt, zur Adoption freigegeben werden oder aber in ein Waisenhaus kommen. Um ihnen wenigstens etwas helfen zu können wird seitens des Hospiz eine Essenspaketausgabe organisiert. Auch Hausbesuche, um den Angehörigen von Aids-Kranken Pflegeanleitungen an die Hand zu geben, gehören zu den täglichen Aufgaben der Schwestern. Zwar habe die Bevölkerung keine Berührungsängste mit den Infizierten, doch es hielten sich sehr viele "Ammenmärchen", die dazu betrügen, die Krankheit weiter zu verbreiten statt sie einzudämmen, zumal die Zahl der meisten Ansteckungen über den Geschlechtsverkehr erfolge. Daher legen die Schwestern auch neben der Hilfe für die sich im Endstadium befindenden Personen, großen Wert auf die Prävention durch bereits erwähnte Schulungen.

Original-BildFinanzierung aus Spenden
Momentan befindet sich die engagierte Nonne auf "Heimaturlaub", den sie neben familiären Besuchen dazu nutzt, weitere Spender zu finden. Die Einrichtung in Maria Ratschitz, das sich zwischen Durban und Johannesburg in einem vorwiegend von Farbigen besiedelten Landstrich befindet, ist für die Kranken kostenlos und finanziert sich rein aus Spenden. Um die Bevölkerung rund um ihren Geburtsort Schrotzhofen auf diese Thematik aufmerksam zu machen hat sie zusammen mit ihrer Oberin Schwester Irmgard auch bereits einen Vortag in der Pfarrei von Laaber gehalten. Schwester Regilind hofft, wieder einige engagierte Deutsche zu finden, die bereit sind, etwas für dieses Projekt zu spenden, damit weiteren Menschen in ihrer jetzigen Heimat Südafrika geholfen werden kann.

Spenden sollten auf das Konto der Liga Bank Regensburg, Bankleitzahl 750 903 00, Konto Nummer: 1171887, Kennwort: "Südafrikahilfe Maria Ratschitz Sr. Regelind Eichenseher"
eingezahlt werden, wobei diese Gelder ohne Umwege den Aids-Kranken in Südafrika zu Gute kommen. Wer Interesse hat, kann selbstverständlich - nach vorherigem Kontakt mit den Mallersdorfer Schwestern - die Station auch besichtigen.