Landwirtschaftsflächen werden digital erfasst: Bauernverband informierte sich
Kategorie : Überregional
Veröffentlicht von MarkJohn am 04-Dec-2003 12:20
Um für die Agrarförderung eindeutig gesicherte Daten vorlegen zu können, ist für Landwirte künftig eine digitale Feldstückserfassung unumgänglich. Daher traf sich am Dienstag die Vorstandschaft des Regensburger Kreisverbandes des Bayerischen Bauernverbandes im Hemauer Vermessungsamt, um von den Mitarbeitern dieser Einrichtung mit Vermessungsamtsdirektor Franz Viertler an der Spitze und des Regensburger Vermessungsamtes, angeführt von Direktor Heinrich Hegen, Informationen über diese Technik zu erhalten.
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Vermessungsamtsdirektor Franz Viertler und Mitarbeiter Johann Eichenseher. Rechts BBV-Kreisobmann Johann Mayer und Kreisbäuerin Kreszenz Meyer. Fotos: Markus Bauer

Hemaus Vermessungsamtsdirektor Franz Viertler erinnerte an die Vorgabe des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums bzw. des EU-Rates, ein Feld-Geoinformationssystem zu erstellen, das in einer weiteren Entwicklung auch für die Agrarförderung der etwa 130.000 bayerischen Landwirte dienen sollte. „Die Grundlagen dafür sind die Geobasisdaten der Vermessungsverwaltung, also digitale Flurkarten und Orthofotos“, erläuterte der Vermessungsamtdirektor. Vom jeweils zuständigen Landwirtschaftsamt erhalten die Vermessungsämter die Daten der Landwirte, wo die Angaben weiterbearbeitet, ergänzt und aktualisiert werden. Viertler appellierte an die BBV-Vorstandschaft, dass die aktive Mitwirkung der Bauern unbedingt notwendig sei. „Wir verstehen uns als Dienstleister für den Landwirt. Bei Unklarheiten muss sich der Landwirt aber mit dem Landwirtschaftsamt in Verbindung setzen“, machte der Hemauer Vermessungsamtchef deutlich, regte aber auch für sein Amt landwirtschaftsspezifische Schulungen an.
Johann Eichenseher vom Vermessungsamt Hemau ging dann ins Detail und nannte den Mehrfachantrag der Landwirte als Grundlage für die Erstellung der digitalen Flurstückskarte. „Ziel ist der Aufbau eines Informationssystems mit Karten und die Unterstützung der Agrarförderung“, meinte Eichenseher, dessen Behörde etwa 1800 Landwirtschaftsbetriebe zu erfassen hat. Bis 31. Oktober 2004 soll dies in ganz Bayern erledigt sein. Als Vorteile nannte er unter anderem die aktuelle Erfassung der Bewirtschaftungsgrenzen, die Bestimmung der tatsächlichen Nutzung und die für den Landwirt kostenlose Erarbeitung dieser Daten. Auf den Flurstückskarten sind später auch die Feldstücksgrenzen oder Überlappungen mit anderen Grundstücken deutlich zu erkennen. Dennoch müsse der Landwirt, so Eichenseher, die Abgrenzungen genau abmessen. Das Vermessungsamt macht lediglich einen Vorschlag, der vom Bauern bestätigt werden muss. Beim Landwirtschaftsamt sind aber auch zu späteren Zeitpunkten noch Änderungen zur Datenpflege möglich. Das Vermessungsamt jedoch muss die von ihm erarbeiteten Daten nach zwei Monaten an das zuständige Landwirtschaftsamt zurückgeben. Mit der Gemeinde Seubersdorf im Landkreis Neumarkt/Opf. hat das Hemauer Vermessungsamt im Oktober das Projekt begonnen.
„Es ist ganz in unserem Sinn, wir sind froh, dass es jetzt so kommt. Mit diesem System bekommen wir einen festen Boden unter den Füßen und Sicherheit in den Betrieben“, hob BBV-Kreisobmann Johann Mayer die höhere Wertigkeit dieser Daten hervor und bot seine Unterstützung an, beispielsweise in Form von Aufklärung bei Gebietsversammlungen und anderen Veranstaltungen. „Wir gehen mit einem guten Gefühl aus dem Haus. Wir wissen, dass die Sache in guten Händen ist“, fasste Mayer zusammen.
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Hemaus Vermessungsamtsdirektor Franz Viertler mit Johann Eichenseher, der in das System einführte.