Soldatenwallfahrt: An Vergangenheit erinnern und Tradition weitertragen
Kategorie : Überregional
Veröffentlicht von MarkJohn am 02-Jun-2003 19:58
Der Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg, die Fürbitte für die gefallenen Soldaten und das Gebet um den Frieden sind die Hauptmotive der seit 1961 alle zwei Jahre stattfindenden Soldatenwallfahrt des Jura-Kreisverbandes Parsberg im Bayerischen Soldatenbund zur Maria-Hilf-Kirche nach Beratzhausen. Heuer waren auch die Segnung der aus dem Jahre 1903 stammenden und erstmals 1909 gesegneten Vereinsfahne der Soldaten- und Kriegerkamerad-schaft Beratzhausen sowie deren 130-jähriges Jubiläum Gründe, der Gottesmutter Maria besonders Dank zu sagen.

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Nach der Wiedergründung der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Beratzhausen zu Beginn der 60er Jahre wurde diese Wallfahrt ins Leben gerufen. Zum 22. Mal pilgerten heuer Soldaten, Reservisten und frühere Kriegsteilnehmer nach Beratzhausen. Beratzhausens Bürgermeister Georg Thaler machte in seinem Grußwort deutlich, dass ein Totengedenken immer Erinnerung und Nachdenken beinhalte. „Um den Opfern gerecht zu werden, ergeben sich Verpflichtungen aus der Vergangenheit. Gegenwarts- und Zukunftsgestaltung ist nur in Gedenken der Vergangenheit möglich“, meinte Thaler. Der Kreisvorsitzende des Jura-Kreisverbandes Lothar Eisenreich betonte in seiner Ansprache, dass das Gedenken neben den in den Kriegen gefallenen Opfern auch den Verwundeten, den in Gefangenschaft Verletzten und den Angehörigen der Bundeswehrsoldaten gehöre, die bei Auslandseinsätzen umkamen, aber auch den verstorbenen Mitgliedern der Kameradschaften. Mit der Niederlegung eines Kranzes am Kriegerdenkmal bei der Pfarrkirche und dem Lied „Vom guten Kameraden“ gedachten die Soldaten der Toten.
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Bei der Prozession trugen die Wallfahrer eine Votivkerze sowie eine Figur der Muttergottes mit. Im Gottesdienst, den der Männergesangverein Beratzhausen gesanglich umrahmte, segnete Pfarrer Dunst die Kerze und die aus dem Jahre stammende neu renovierte Fahne des Beratzhausener Vereins. Mit mehreren Trompetenstücken sorgten Herbert Ehrl, Martin Körbler und Lothar Eisenreich instrumental für die Umrahmung des Wallfahrtsgottesdienstes.Original-Bild

Zum Festakt im Bistro „Abseits“ konnte Josef Kohnhäuser, der 1. Vorsitzende der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Beratzhausen, etwa 160 Teilnehmer willkommen heißen, darunter auch den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Erich Michl und den Ehrenvorsitzenden der Beratzhausener Kameradschaft Alfons Schneider. Kreisvorsitzender Lothar Eisenreich stellte den 21 Ortskameradschaften und etwa 1825 Mitglieder starken Kreisverband vor, fünf bis acht Prozent der Mitglieder sind noch Kriegsteilnehmer.
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„Durch die Schließung der Kaserne in Hemau und den Rückgang der Reservisten dünnt die jüngere Generation immer mehr aus“, stellte der Kreisvorsitzende fest. Als erfreulich sah er auch den guten Zustand der Kriegerdenkmäler, wofür er besonders den Kommunalpolitikern dankte.
„Unter den 70 Kreisverbänden im Bayerischen Soldatenbund ragt Ihr Kreisverband heraus. Mit rund 2000 Mitgliedern liegt er um das Doppelte über dem Durchschnitt. Die Oberpfalz ist der stärkste Bezirk in Bayern“, berichtete Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes. „Den Vereinen ist es ge-lungen, eine Brücke über viele Generationen zu schlagen“, würdigte der Präsident die Kameradschaften und sah im Wachhalten von Erinnerungen an die Kriege und die damit verbundenen Erlebnisse eine der Hauptaufgaben selbst der kleinsten Kameradschaften bzw. des Dachverbandes. Mit dem Kreisvorsitzenden ehrte der BSB-Präsident zahlreiche Soldaten.