Ein Querschnitt des Hemauer Kulturschaffens bei „Mixed Pickles“
Kategorie : Hemau
Veröffentlicht von MarkJohn am 19-Oct-2003 20:58
Auch der zweiten Auflage der vom „Kulturfenster Hemau“, einer Abteilung im Verkehrs- und Verschönerungsverein, organisierten Veranstaltung „Mixed Pickles“ war ein großer Erfolg beschieden. Weit über 500 Zuhörer verfolgten in der Tangrintelhalle bei zweimal 15 Minuten Pause gut drei Stunden lang die Darbietungen der 13 Gruppen und Ensembles, wobei von Musik und Gesang über Tanz bis hin zum humoristischen Vortrag alles geboten war.
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Mit heißen Rhythmen heizte zum Abschluss „Fool-House“ den Gästen ein. Fotos: Markus Bauer

VVV-Vorsitzender Willi Spangler dankte in seiner Begrüßung im Namen des Kulturfensters allen Mitwirkenden für die honorarfreien Auftritte. Moderator Rainer Barta verglich den Abend mit dem Jungfernflug eines Jets und wies auf viele Musikwelten, fremde Länder und ferne Galaxien hin, die in den Beiträgen vorkommen sollten. Mit klassischer Bläsermusik sorgte das Ensemble „Hemauer 5 Blech“ für ein, so Barta, „besonderes Entree“, während danach die 16-jährige Elisabeth Lindl auf dem Tenorhorn und Caroline Hirtreiter auf dem Klavier musikalisch nach Italien in die Zeit des Barock entführten. In Italien, genauer gesagt in Südtirol, machte die Liedertafel unter der Leitung von Max Lindner zunächst mit dem bekannten Chorlied „La Montanara“ Station, wobei Stefan Rohrmeier als Solist wirkte. Bei „Die Post im Walde“ begleitete die Männer Martin Körbler mit der Trompete, beim „Entertainer Rag“ Caroline Hirtreiter auf dem Klavier. Damit war man in Amerika angelangt. Der 16-jährige Domspatz Robert Cebulla, der beim Landesentscheid „Jugend musiziert“ drei Mal in verschiedenen Instrumenten den 2. Platz erreicht hat, zeigte mit der „Rhapsodie op. 79 Molto passionato“ von Johannes Brahms seine Klasse. Weiter ging die Reise nach Frankreich, ins Land des klassischen Balletts. Den „Faust Walzer“ von Charles Gounod zeigten die Mädchen der Ballettschule von Ortrud Brinkmann.
Den Teil der heimischen Musik eröffnete die Stadtkapelle unter der Leitung von Johannes Mittermeier. Doch heimatverbunden waren in diesem Falle nur die Trachten, denn die zwei Musikstücke sind der Kategorie „konzertane Blasmusik“ zuzurechnen: „Avebury Circles“, das geheimnisvolle Steine in England beschreibt, und das Thema der Kinosaga „Star Wars“ („Krieg der Sterne“). Kirchweihstimmung am Kirtasamstag vermittelte dann die „Stoapfälzer Tanzlmusik“, bei der unter anderem die Hemauer Thomas Götz und Albert Kellner sowie der Illkofener Michael Schmaußer mitspielen. Zum allerersten Mal spielte das Quintett das von Florian Helgath aus Undorf arrangierte Stück „Schose-Lisl-Marsch“, in dem das Thema des Liedes „O Champs d’Elyssee“ verarbeitet wurde. In der Oberpfalz blieb auch die Kindertanzgruppe des Volks- und Gebirgstrachtenvereins „Stamm“ mit ihrem „Oberpfälzer Dreher“, während das Ensemble der Hemauer Musikschule „Akkordeonissimo“ unter der Leitung von Andreas Lang einen Querschnitt aus dem Musical „Starlight Express“ zum Besten gab. Für eine gelungene Überraschung sorgten Emmi und Bettina Strunz, die als Waschweiber das Kulturfenster reinigen wollten und dabei viele Neuigkeiten aus Hemau ans Tageslicht brachten. Sie verwiesen auf die „schiana Goisslschnalzer“, den „Heimatdichter Stieferl“, die wenigen Männer beim Kirchenchor, den „Hemauer Picasso“ Fred Dienstbier oder den „Überflieger“ Landrat Herbert Mirbeth und das Tangrintler Medienhaus. „In zwoa, drei Jahr, wir warten drauf – kauft er den Bertelsmann nu auf!“ Weitere Themen waren der Solarpark, das Tangrintler Einkaufszentrum und die leer stehenden Geschäfte im Stadtzentrum. Für das Frankhauser-Anwesen schlugen sie vor, einen Swinger-Club einzurichten. Als Sitz- und Ruhemöbel im künftigen Sitzungssaal sollen für die Stadträte Hängematten angeschafft werden. „Da könntens aus der Matten gaffa, und müssten nicht im Sitzen schlaffa!“
Die musikalische Reise setzte sich fort mit Stationen in Amerika. Zum Filmklassiker „I’m singing in the rain“ tanzten die Kinder der Ballettschule Brinkmann, während das Ensemble „Sister Act“, hinter dem sich die vier Hirtreiter-Schwestern verbergen, ins „Cabaret“ entführte und mit „Sing and Swing“ zu den fünf modernen Tänzen von „Fool-House“, der TV-Tanzgruppe unter der Leitung von Claudia Lindner, überleitete. Der „Chef vom Tangrintel-Airport“, Bürgermeister Hans Pollinger, dankte den Hauptverantwortlichen für die „mit hohem Niveau geführte Flugreise. Das Herz schlägt höher, wenn man weiß, dass sich diese Menschen für die Kultur einsetzen“, würdigte er das Engagement von Willi Spangler, des Moderators und aller Mitwirkenden.
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Elisabeth Lindl auf dem Tenorhorn und Caroline Hirtreiter auf dem Klavier spielten ein Stück aus dem Barock.


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Die Liedertafel zog es in ihren Liedern in den Wald, nach Südtirol und nach Amerika.


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Robert Cebulla brachte ein Klavierstück von Johannes Brahms zu Gehör.


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Ein klassisches Ballett zeigten die Mädchen der Ballettschule Brinkmann.


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In ferne Galaxien ging es mit der Hemauer Stadtkapelle.


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Bodenständige Volksmusik spielte die Stoapfälzer Tanzlmusik.


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Einen Volkstanz aus der Oberpfalz führte die Kindertanzgruppe auf.


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In den „Starlight Express“ entführte „Akkoreonissimo“ der Hemauer Musikschule.


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Allerlei Neuigkeiten über Hemau und die Hemauer wussten die zwei Waschweiber.


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Zu „I’m singing in the rain“ hatten die Kinder der Ballettschule Brinkmann einen Tanz einstudiert.


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Stilecht aus dem Musical „Cabaret“ sangen „Sister Act“ den Titelsong.


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Gewohnt souverän führte Moderator Rainer Barta durch das Programm.