Abwassersplitting: Informationsveranstaltung durch Firma WTE
Kategorie : Beratzhausen
Veröffentlicht von Gast am 23-Jun-2004 12:42
Original-BildEntschieden weniger Bürger als erwartet waren zu der Informationsveranstaltung über das einzuführende Abwassersplitting in den Zehentstadl von Beratzhausen gekommen. Sicher ist diese geringe Beteiligung auch auf die bereits erfolgte Darstellung der Grundlagen der neuen Berechnungsform im Rahmen der Bürgerversammlungen zurückzuführen.

Nach einer grundlegenden Erläuterung der verschiedenen Begriffe und Unterschiede von Beitrag und Gebühren als auch von Schmutz- und Niederschlagswasser durch Bürgermeister Georg Thaler ging er auf die rechtlichen Grundlagen des Splittings ein. So wird das Schmutzwasser anhand des Frischwassermaßstabes per Kubikmeter, das Niederschlagswasser anhand von den Quadratmetern bebauter und befestigter Fläche bemessen werden, wobei rechtliche als auch ökologische Gründe für ein Abwassersplitting sprächen, führte er weiter aus. Man habe in Beratzhausen eine Mischkläranlage, wodurch das Oberflächenwasser unnötigerweise durch die Kläranlage geschleust würde. Ziel sei eine möglichst ortsnahe Zurückführung in den Boden, daher wolle man auch Zisternen und ähnliche Einrichtungen in den Erhebungen berücksichtigen.

Original-BildBefliegung gehört zum Standard
Die unterschiedlichen Methoden der Ermittlung befestigter Flächen und die Vorteile der Befliegung, die im vermessungstechnischen Bereich inzwischen zum Standard zu rechnen sei, bildeten einen weiteren Teil seiner Ausführungen. Im Übrigen könnten die Daten zu einem späteren Zeitpunkt auch für hydraulische Berechnungen genutzt werden und erleichterten desweiteren die laufende Pflege der Grundstücksdaten. Mit Euro 15.000,-- seien die Kosten für eine derartig genaue Ermittlung der Fakten als günstig einzustufen, so Thaler. Die Menge des Niederschlags spiele bei der Gebührenberechnung keine Rolle, erläuterte der Bürgermeister weiter, denn die Kosten, die sich aus dem Betrieb der Kläranlage ergäben, würden aufgrund des Splittings umgerechnet und aufgeteilt. Aufgrund der Frage einiger Anwesender wurde verdeutlicht, daß in Zukunft Ergänzungsangaben bezüglich Bebauungs- und Befestigungsveränderungen erwünscht seien, um die bestehenden Daten jeweils aktualisieren zu können.

Schritte
Ralf Bohne von der WTE, die mit der Befliegung beauftragt wurde, erklärte im weiteren Verlauf der Veranstaltung die einzelnen Schritte der Ermittlung. Die mit einer Paßpunktbestimmung verbundene Befliegung sei bereits durchgeführt worden. Die nächsten Maßnahmen seien eine Aerotriangulation und die Luftbildauswertung. Mit Hilfe der Grundlagen der Zuordnung müsse dann eine Auswertung vorgenommen und die Faktoren verknüpft werden. Bei der Ausfüllung der Vordrucke sei die Ehrlichkeit und die Objektivität des Einzelnen gefragt, wobei in Zweifelsfällen die Gemeinde eine Überprüfung der Angaben vor Ort vornehmen werde.

Original-BildSelbstauskunftsunterlagen
In Kürze werden die Einwohner Beratzhausens Selbstauskunftsunterlagen erhalten, die aus einem Briefumschlag, einem Anschreiben, einem Merkblatt, einem vergrößerten Lageplan und zwei Erfassungsblättern bestehen werden. Zur Berechnung herangezogen werden die bebauten und befestigten Flächen, von denen Niederschlagswasser in den Kanal gelangt, nicht jedoch, wenn das Wasser auf dem Grundstück versickert. Inwieweit sich Zisternen kostensenkend auswirkten sei noch nicht im Gemeinderat beschlossen worden. Sollten diese Anlagen jedoch einen Überlauf in den Kanal haben, müßte dies ebenfalls berücksichtigt werden. Thaler verwies auf die mit Kosten für alle Bürger verbundene eventuelle Notwendigkeit des Baues eines weiteren Regenwasserauffangbeckens, was durch den Bau einer gewissen Anzahl von Zisternen wahrscheinlich verhindert werden könne. Dieser Faktor würde sicherlich auch in der bereits erwähnten Diskussion im Gemeinderat berücksichtigt werden.