"Engel der Genüsse" feierlich enthüllt

Kategorie : Parsberg

Veröffentlicht von Gast am 16-May-2004 07:36

Vielen Parsbergern war diese Skulptur bereits seit dem Parsberger Herbst ein Dorn im Auge gewesen, bei anderen wiederum löste sie Bewunderung aus, fast keinen ließ sie jedenfalls kalt. Rede ist von der im Volksmund genannten "die Nackerte", die nun im Zusammenhang mit dem traditionellen Maibockanstich im Parsberger Bärenkeller von Bürgermeiser Josef Bauer feierlich ernthüllt und auch gleich auf "Engel der Genüsse" getauft wurde.

Albert Fromm von der Kunstgilde Parsberg hatte im Rahmen eines workshops für Kinder den freischaffenden Bildhauer Albert Scholz, der unter anderem die Galerie am Fels in Kallmünz betreibt, kennengelernt. Im Garten des in Penzberg geborenen und seit 1954 in Kallmünz lebenden Künstlers entdeckte Fromm die damals halbfertige Skulptur. So entstand die Idee, dieses Werk im Rahmen des Parsberger Herbstes auf dem Skulpturenweg zu präsentieren, nicht ahnend, daß derartige Diskussionen ausgelöst würden, denn in Fromms Augen strahlt die Figur eine unheimliche Ruhe und Geborgenheit aus und ist auch nicht nackt, sondern "von der Sonne bekleidet". Alle weiteren Interpretationen, nämlich "die schlechten Gedanken spielen sich hinter dem Auge des Betrachters ab" führt er weiter aus. Allerdings zeigten diese Diskussionen, daß das Werk nicht unbeachtet geblieben ist, sondern etwas ausgelöst habe und "auf diese Weise lebt die Kunst." Im Rahmen der Enthüllung berichtete auch Bürgermeister Bauer von einigen entrüsteten Anrufen und Briefen seitens der Bevölkerung. Reaktionen, die aus seiner Sicht unverständlich seien, denn in seinen Augen sei die Skulptur ganz einfach ästhetisch.


Maibockanstich
Den zweiten Höhepunkt des Abends bildete der Maibockanstich vor dem Lokal. Der Braumeister vom Bischofshof Wolfram Seebauer hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu diesem Anlaß nach Persberg zu kommen. Das Weltenburger Bockbier, der ältesten Klosterbrauerei der Welt mit seinem ca. 7%igem Alkoholgehalt zeichne sich durch seine hohe Stammwürze aus und weise die Besonderheit auf, daß es das ganze Jahr über ausgeschenkt werde und nicht nur im Winter beschrieb er den Asam_Bock. Bei der Probe nach dem gekonnten Anstich durch den Bürgermeister wurde das Bockbier auch von allen Beteiligten mit dem Prädikat "gut" ausgezeichnet.

Musik und Valentinaden
Zu einem Maibockanstich gehört natürlich auch eine gute "Musi", wofür die Klötz-Buam aus Parsberg zuständig zeichneten. Gekonnte Valentinaden lockerten das Programm weiter auf und bereicherten den Abend. Burgschauspieler Hans Wiesmüller als Karl Valentin und Christa Bücherl als Liesl Karlstadt strapazierten mit ihren auf die Gegebenheiten der Stadt Parsberg abgestimmten Einlagen die Lachmuskeln. Auch die Reaktionen auf den "Engel der Genüsse" wurden von den beiden nach Art des Karl Valentin aufs Korn genommen.