Gesundheitszentrum Hemau stellt sich Bürgern vor
Kategorie : Beratzhausen
Veröffentlicht von Gast am 13-May-2004 14:37
Original-BildDr. Anne Wessel, Chefärztin des neuen Gesundheitszrentrums Hemau war nach Beratzhausen in den Zehentstadl gekommen, um zum einen die Bürger über das Zentrum und die dort seit de Umstrukturierung angebotenen medizinischen Leistungen zu informieren und zum anderen um konkrete Fragen zu beantworten.

Vor allem die Möglichkeit konkrete Fragen zu stellen wurde von den relativ wenigen Anwesenden ausgiebig genutzt, wobei der Katalog sich zum einen um die im Zentrum zu behandelnden Krankheiten drehten und zum anderen um den ausgesprochen relevanten Punkt der Kostenübernahme. So konnten aufgrund der Fragestellungen einige in der Bevölkerung unklare Details abgeklärt werden, wie zum Beiepiel, daß die gesetzlichen Krankenkassen für Leistungen im Akutbereich, der Rehabilitation und der Notfallambulanz aufkommen, die Pflegekasse für die Kurzzeitpflege. Leistungen des Präventionsmedizinschen Zentrums müssen zum Teil selbst getragen werden, ebenso die Konsultation der der Klinikpraxen. In letzterem Fall sei das Verfahren zur Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen bereits eingeleitet konstatierte Dr. Wessel, die physikalische Therapie könne mit den entsprechenden Rezepten in Anspruch genommen werden. Sollte zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit eine Rehabilitation erforderlich sein, so müsse im Vorfeld eine Antragstellung erfolgen, da die hierfür zuständigen Rentenversicherungen noch nicht als Partner gewonnen werden konnten. Auch anerkannte naturheilkundliche Verfahren, die beim Heilpraktiker gezahlt werden müßten, würden durch die gesetzllichen Kassen im Rahmen einer Gesamtbehandlung übernommen. Die Prävention im ambulanten Bereich sei im Entstehen, wobei diese auch von den Krankenkassen gefördert würden. Im Falle einer privaten Krankenversicherung käme es im Einzelfall auf die Verträge an, welche Kostenerstattungen geleistet würden.

Wohnortnahe Versorgung

m Vorfeld hatte Dr. Wessel das "Modell der integrierten wohnortnahen Versorgung" in dem neu ausgerichteten Zentrum , das sich dem Prinzip der gesamtmenschlichen Versorgung verschrieben hat, erläutert, um dann auf die verschiedenen Abteilungen im Speziellen einzugehen, die sich in den Akutbereich Innere Medizin, Kurzzeitpflege, Präventionsmedizinisches Zentrum, Klinikpraxen und Notfallambulanz aufteilen, wobei allerdings Rehabilitation und Prävention derzeit aufgrund der Umbaumaßnahmen nach Regenstauf ausgelagert wurden. Wessel betonte jedoch, daß diese Bereiche 2006, d.h. nach Abschluß der Bauaßnahmen wieder nach Hemau einziehen werden, um den Grundsatz, alles unter einem Dach zu vereinigen zu verwirklichen.

Original-BildKörper, Geist und Seele
Da die Methodik des Gesundheitszentrums auf die Verbindung und Ergänzung von Schulmedizin und Naturheilkunde basiert, wurden diverse naturheilkundliche Methoden durch die Ärztin aufgezeigt. Das Gesundheitszentrum schließe eine Lücke in der Versorgungsstruktur chronisch Kranker führte sie weiter aus, da gerade in diesem Bereich die ganzheitliche Sichtweise von Körper, Geist und Seele einen enormen Stellenwert habe. Einen weiteren sehr wichtigen Faktor stelle die Prävention dar, wobei ein zentraler Gedanke der Naturheilkunde "Die Gesundheit fördern" sei.. In diese Therapieformen würden reflektorische, funktionelle, konstitutionelle, seelische und umweltbedingte Zusammenhänge berücksichtigt. Ernährungsmedizin, Elemente der traditionellen chinesischen Medizin, Blutegeltherapie, Schröpfbehandlungen, strukturiertes Gesundheitstraining und das Lernen von aktiven Entspannungsprogrammen fänden in dem Gesundheitszentrum Berücksichtigung erklärte Wessel anhand von Fallbeispielen und detaillierten Beschreibungen der Methoden. Man könne die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit des Miteinanders von Schulmedizin und Naturheilkunde anhand von Statistiken belegen, wobei eine Reduktion der Medikamente und eine dauerhafte Minderung der Symptomatik zu verzeichnen seien.

Prüfung funktioneller Zusammenhänge der Beschwerden
Vorallem chronische Beschwerden in den Bereichen Herz- / Kreislauf, Magen / Darm, Stoffwechsel und chronische Schmerzen, sowie Erschöpfungssyndrome und weitere streßassoziierte Beschwerden könnten in dem Gesundheitszentrum erfolgreich behandelt werden. Die Sprechstunden könnten sowohl in Hemau als auch in Regenstauf konsultiert werden, die stationäre Behandlung erfolge jedoch bis 2006 in Regenstauf, führte die Chefärztin weiter aus. Man sei nicht "organspezialisiert", sondern vor allem auf die Behandlung bereits "ausdiagnostizierter" Patienten, um im Anschluß daran die funktionellen Zusammenhänge zu prüfen. Man strebe die Zusammenarbeit mit den Hausärzten an, wobei die Vorstellung des Konzeptes in den Praxen der Umgebung auf gute Resonanz gestoßen sei. Allerdings sei die Überweisung an das Gesundheitszentrum durch die niedergelassenen Ärzte auch eine Entwicklungssache, wobei der Patient durchaus als Impulsgeber fungieren könne.

Mit den Worten "Das Gesundheitszentrum steht und fällt mit den Patienten. Kommen Sie zu uns, nehmen sie es in Anspruch!", appellierte die Dr. Wessel an die Anwesenden, das Angebot in ihrer Nähe wahrzunehmen.