Unternehmer üben Kritik an Straßenplanung Beratzhausen - Laaber
Kategorie : Beratzhausen
Veröffentlicht von Gast am 06-Dec-2003 11:25
Im Kreise einiger Beratzhauser Unternehmer steht man der Planung bezüglich des Ausbaus der Staatsstraße nach Laaber sehr kritisch gegenüber, sodaß sogar die These in den Raum gestellt wurde "verschläft Beratzhausen wieder die Zukunft?" Die Geschichte lehre, so eine Aussage, daß sich Wirtschaftszentren bereits seit über 1000 Jahren an Verkehrsachsen ansiedeln. und zeige auf diese Weise, wie zwingend notwendig eine vernünftige Verkehrsanbindung sei.Original-Bild

Momentan steht ein Ausbau der Staatsstraße 2394 Beratzhausen - Deuerling zur Debatte, da die momentane Trasse sich in einem sehr desolaten Zustand befindet und bereits seit langer Zeit Anlaß zur Kritik gibt, zumal sie auch als Autobahnzufahrt genutzt wird, da die offizielle Beratzhauser Auffahrt über Pfraundorf einen ungefähr acht Kilometer langen Umweg bedeutet.
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Doch einige Beratzhauser Unternehmer erklären sich auch mit der neuen Planung nicht einverstanden, die zwar eine neue Trasse vorsehe, diese jedoch weiterhin zwei scharfe S-Kurven beinhalte, die Bahn überquere und die Ortsdurchfahrten durch Endorf und Ried Richtung Autobahn nicht umgehen werde. Es gäbe eine bedeutend preiswertere Lösung, die gleichzeitig ihren Zweck, nämlich eine vernünftige, geradlinige, ortsumgehende Anbindung Beratzhausens an das Wirtschaftszentrum Regensburg, erfüllen würde.
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Kein Durchgangsverkehr für Ried und Endorf
Vor ca. vier Jahren seien bereits Diskussionen geführt und der Vorschlag den entsprechenden Stellen im Gemeinderat und der Regierung unterbreitet worden, die Straße auf der linken Seite der Bahn durchgängig zu bauen, ohne die Gleise überqueren und Ortschaften durchfahren zu müssen. Allein durch den Wegfall des Brückenbaus könne man immense Summen einsparen. Seitens des Landratsamtes habe man den damaligen Anfragenden mitgeteilt, daß sich in dem vorgeschlagenen Bereich auch keine weiteren Gebiete befänden, die aus umwelttechnischer Sicht geschützt werden müßten. Ebenso könnten die vom Durchgangsverkehr geplagten Anlieger der Orte Ried und Endorf aufatmen, die seit Jahren mit immensen Straßenlärm - Emissionen rund um die Uhr und einer erheblich erhöhten Gefahrensituation leben müssen. Abgesehen von der Problematik im Bereich der Eisenbahnunterführung bei Endorf, die für LKW's zu niedrig sei und auch für PKW'S ein Nadelöhr darstelle.
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Nichrt mehr als vier Richtungsänderungen
Die momentan angestrebte Lösung, bringe für Beratzhausen nichts, erläuterte ein Beratzhauser Unternehmer, der namentlich nicht genannt sein will. Ein Experte habe ihm, der in Beratzhausen in einen Hotelbau investieren wollte, von einer derartigen Investition an dem Standort abgeraten, da eine Wirtschaftlichkeit nur gegeben sei, wenn bei der Zufahrt nicht mehr als vier Richtungsänderungen vorliegen würden. Andere Geschäftsleute hätten bereits Probleme qualifiziertes Personal zu finden, da dies die Anfahrt vorallem bei schlechten Witterungssituationen scheuen würde. Auch für den Ausflugsverkehr würde eine geradlinige Anbindung erhebliche Vorteile beinhalten.
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Weichenstellung für die nächsten 100 Jahre
Man solle auf keinen Fall wieder den Fehler machen, falsche Weichen für die nächsten 100 Jahre zu stellen, so der Unternehmer, denn ohne Anbindung an das Oberzentrum Regensburg könne sich Beratzhausen wirtschaftlich nicht weiter entwickeln. Andere Gemeinden in der Region hätten in diesem Punkt bereits seit Jahren vorausschauender gedacht und gehandelt. Gerade Beratzhausen sei geographisch bedingt am Rande der Wirtschaftsregion Regensburg, daher sei eine geradlinige Anbindung von besonderer Bedeutung, denn nur dann könne auch die Wirtschaft florieren und die Marktgemeinde für Investoren an Bedeutung gewinnen.Man habe seitens der WIB auch bereits einen dementsprechenden Antrag gestellt, wüßte jedoch nicht, wie damit verfahren würde.

Gemeinde fungiert nur als Baulastträger
Bürgermeister Georg Thaler äußerte sich diesbezüglich, die Gemeinde sei bei der Planung der Staatsstraße lediglich am Rande beteiligt und habe nur als Baulastträger ein Mitspracherecht. Die Planung habe rechtzeitig aufgelegen, der Einspruch der WIB sei jedoch erst sehr spät abgegeben worden. Er könne keine Prognosen abgeben, wie sich die Regierung zu dem Vorschlag stellen wird, gibt aber zu bedenken, daß eine Straßenplanung mit ca. fünf bis zehn Jahren Planungsphase zu veranschlagen sei, somit würde eine völlige Neuorientierung in der Trassenführung die gesamte Angelegenheit um Jahre zurückwerfen und er sähe daher kaum eine realistische Chance zur kompletten Planungsänderung. Zunächst müßten jedoch die in dem von der WIB eingereichten Antrag angegebenen Zahlen komplett überprüft werden, um überhaupt eine Meinungsbildung zu ermöglichen.