Mit zwölf von 20 Stimmen: Michael Eibl neuer zweiter Bürgermeister
Kategorie : Beratzhausen
Veröffentlicht von Gast am 04-Jul-2003 11:02
Der Gemeinderat wählte am 03. Juli 2003 in geheimer Wahl den "neuen" zweiten Bürgermeister des Marktes. Die Frage, wer nun Nachfolger Josef Bezolds werden würde hatte einige Bürger in die öffentliche Sitzung gelockt. Drei Vorschläge waren genannt worden, allerdings stellte sich der von Oswald Kailer nominierte Martin Dechand nicht für das Amt zur Verfügung. So blieben Andreas Niebler und Michael Eibl letztendlich als Kandidaten übrig.

Peter Mayerhöfer / UB schlug seinen Fraktionskollegen Michael Eibl mit der Begründung vor, daß Eibl bis dato sein Organisationstalent in der Gemeinde bewiesen habe und seine berufliche Ausrichtung ihn für eine weitere Öffentlichkeitsarbeit geradezu prädestinieren würde. Eibl habe sich innnerhalb der Gemeinde weit über das Soll hinaus engagiert und bewiesen, daß er Führungsaufgaben hervorragend übernehmen könne. Die CSU stellte als Gegenkandidaten Andreas Niebler mit der Begründung auf, daß er mit sehr vielen Stimmen der Bevölkerung in den Gemeinderat gewählt worden sei. Josef Hauser, der den Vorschlag machte, führte weiter aus, daß Niebler bereits seit 13 Jahren Mitglied des Gemeinderates und in vielen Ausschüssen vertreten sei. Desweiteren habe er sehr viel ehrenamtliches Interesse und Engagement gezeigt. Als Beweis für seine personelle Führungsqualitäten und fachliche Qualifikationen würde seine berufliche Karriere stehen.

Nach Ausdruck der Stimmzettel vor Ort begaben sich die Gemeinderatsmitglieder unter Aufsicht des Wahlausschusses, bestehend aus Martin Tischler und Fritz Koller in alphabetischer Reihenfolge zu Wahlkabine und -urne. Die Auszählung brachte das mit Spannung erwartete Ergebnis: Michael Eibl hatte zwölf Stimmen, Andreas Niebler sieben Stimmen erhalten. Ein Stimmzettel war leer abgegeben worden und somit ungültig. Nachdem der Wahlsieger sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen bedankte waltete Bürgermeister Thaler seines Amtes und vereidigte seinen neuen Stellvertreter.

Die restlichen Themen der Sitzung scheinbar weniger von öffentlichem Interesse, denn die meisten Zuhörer entfernten sich., obwohl der nächste Tagesordnungspunkt die Neubesetzung der Ausschüsse beinhaltete. Entgegen der bisherigen Aussagen verkündete Thaler, daß man das Tourismusreferat nicht neu besetzen will. In den Finanzausschuß wird Werner Freiss, der den freigewordenen Platz der UB im Gemeinderat eingenommen hat, nachrücken, er wird auch die Vertretung von Alois Dürr im Bauausschuß übernehmen. Josef Bezold hatte beantragt, daß er seine Position in der Wasserversorgung der Eichelberg-Gruppe weiter bekleiden möchte, da diese Funktion nicht an ein politisches Amt gebunden sei und bereits in Angriff genommene Veränderungen anstünden. Der Gemeinderat befürwortete diesen Antrag.

Der nächste größere Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung war das Entwässerungskonzept. An dieser Stelle erläuterte der Dipl. Ing. Ulrich Weber vom Ingenieurbüro für Bauwesen und Umweltschutz für die Gemeindeteile Hardt / Schwarzenthonhausen, Schrotzhofen, Rufenried / Neurufenried, Buxlohe, Illkofen und Unterlichtenberg die Varianten der Abwasserentsorgung mittels Kleinklär-, Gruppenkleinkläranlagen oder aber über den zentralen Kanalanschluß, unter dem Gesichtspunkt der jeweiligen finanziellen Aufwendungen und unter Einbeziehung der möglichen Fördermittel. Das dazu gehörende technische Konzept war bereits in der Sitzung vom 09. Februar vorgestellt worden. Weber gab zu bedenken, daß zwar die niedrigsten Kosten für die billigste Lösung stünden, aber immer die örtlichen Gegebenheiten, wie z.B. Wasserschutzgebiete etc. zu berücksichtigen seien. Der zentrale Anschluß sei immer der komfortablere, allerdings stelle sich hier die Frage der finanziellen Tragbarkeit. Generell sind Kleinkläranlagen in der Errichtung am billigsten, allerdings kommt es im Laufe der Jahre durch den hohen Wartungsbedarf zu einer enormen Kostensteigerung. Bürgermeister Thaler gab zu bedenken, daß eine Zeitschiene aufgrund der finanziellen Situation noch nicht vorgegeben werden könne, es solle lediglich eine Entscheidung für ein Konzept gefällt werden, damit die Bürger wüßten, wie es mit diesem Thema weitergehen wird. Nach der Sommerpause soll die Abstimmung bezüglich des Abwasserkonzeptes erfolgen.

Am Ende der öffentlichen Sitzung wurde beschlossen, die Umschuldung von Darlehen zum Geschäft der öffentlichen Verwaltung zu erklären, da es sich um Tagesgeschäfte handle, die sensible Reaktionsmöglichkeiten erforderten.